retail solutions in St. Ingbert Hier werden Warenströme organisiert

St. Ingbert · Die Firma retail solutions, eine SAP-Ausgründung, hat ihr neues Gebäude in der Otto-Kaiser-Straße im St. Ingberter Kleberpark bezogen.

 Geschäftsführer Philipp Rohe (links) und Frank Theobald sind stolz auf das neue retail-solutions-Firmengebäude im Gewerbepark Kleber.

Geschäftsführer Philipp Rohe (links) und Frank Theobald sind stolz auf das neue retail-solutions-Firmengebäude im Gewerbepark Kleber.

Foto: Peter Gaschott

Es ist gerade ein gutes Jahr her, dass eine Firma zum Spatenstich eigeladen hatte, die es damals in St. Ingbert noch gar nicht gab. Retail solutions, eine Ausgründung aus dem Softwarekonzern SAP, hatte seinen Sitz in Saarbrücken und in der Schweiz. Jetzt, ein Jahr später, hat das Unternehmen ein bemerkenswertes Gebäude bezogen in der Otto-Kaiser-Straße. Geschäftsführer Philipp Rohe und Managing-Partner Frank Theobald stellen das Unternehmen vor.

Siebzig Mitarbeiter in St. Ingbert, 160 insgesamt, das ist retail solutions. „Wir entwickeln SAP-Implementierungen für Händler“, erklärt Philipp Rohe. Womit die wenigsten Menschen etwas anfangen können. Sein Kollege Frank Theobald wird konkreter. Kaufland, Rewe, Edeka und viele internationale Handelshäuser sind die Kunden von retail solutions. Während SAP die standardisierten Warenwirtschaftssysteme liefert, verfeinert retail solutions diese Software so, wie der Kunde sie braucht. Damit er ganz schnell sieht, was in welcher Menge an Ware vorhanden ist, was nachbestellt werden muss, und wie schnell die Lieferung erfolgen muss. Wobei der Händler mit der retail solutions-Software oft gar nicht mehr selbst bestellen muss, denn die Software macht das selbst. Sie ist lernfähig, sie registriert feinfühlig Absatzkurven, sie rüstet den Warenbestand auf, wenn Werbeaktionen laufen.

Sehr komplex ist diese Herausforderung. „Bei uns arbeitet ein internationales Team von Menschen, die diese Aufgabe für sich entdeckt haben“, erzählt Philipp Rohe. „Den klassischen Ausbildungsberuf oder Studiengang hierfür gibt es nicht. Zu neu ist dieses Arbeitsgebiet. Man muss es einfach für sich entdecken und in diesem Segment etwas leisten wollen, dann ist die Vorbildung oft nicht wichtig.“ Hier arbeiten ein Inder, aber auch Neuseeländer und Kroaten. „Deshalb war für uns St. Ingbert auch ein idealer Standort, denn unsere Mitarbeiter sind oft auf der Straße, und hier ist die Autobahnnähe hervorragend für unser Geschäft“, so Philipp Rohe – der selbst gebürtiger Rohrbacher ist und sich riesig freut, dass in der Heimat so ideale Bedingungen herrschen.

Überhaupt mutet die Arbeit im stylisch-repräsentativen retail solutions-Gebäude anders an als das, was man so kennt. Große, modular aufgebaute Räume, die man schnell zu Konferenz- oder Präsentationsräumen umbauen kann. Im Foyer steht ein Tischfußballspiel, und im Innenhof bei schönem Wetter ein Grill. „Wir wollen, dass die Arbeit hier Spaß macht. Wer hier arbeitet, ist mit dem Unternehmen ganz besonders verbunden. Es soll ihm ein angenehmes, lebenswertes Ambiente bieten“, so der Geschäftsführer. Es sei dabei ganz wichtig, auch außerhalb des eigentlichen Jobs miteinander zu reden und auch zu feiern.

Zwei Typen von Mitarbeitern charakterisiert Rohe. „Wir haben zum einen die kommunikativen Alphatiere, die im Vertrieb auf die Kunden eingehen, ihren Bedarf analysieren und diesen den Kollegen im Unternehmen übermitteln und erklären. Und wir haben die detailversessenen Nerds, die nicht aufgeben, bevor sie ein Problem gelöst haben.“ Gegensätzlich im Profil also. Aber beide Gruppen eint die Begeisterung über das neue Firmengebäude, das Architekt Thomas Hampp entworfen und realisiert hat. Drei Geschosse mit Platz für rund hundert Arbeitnehmer, das sind die Eckdaten, die der Architekt umsetzen musste. Dabei ist auf dem Grundstück noch Platz, um das gleiche Gebäude spiegelverkehrt an den vorhandenen Bau anzufügen, wenn die Unternehmensentwicklung das erfordern sollte.

Besonders stolz sind die Manager auf die nachhaltige Auslegung des Gebäudes. Solaranlage, Wärmerückgewinnungsanlage, eine Kühlung, die die Kühle der Nacht für den Tag speichert – innovative Technologie war hier gefordert, und Hampp hat sie auf das Gebäude angepasst.

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