Hassel. Der Historiker Friedrich Müller beschäftigt sich mit den Verkehrswegen unserer Heimat, die in der napoleonischen Zeit ein besonderes Vorkommnis zu verzeichnen hatten. In Archiven fand er diesbezügliche Unterlagen. Es geht um eine Reihe von Straßen in Rohrbach, St. Ingbert, Hassel und Oberwürzbach. Es sind Vorkommnisse unterschiedlicher Art, die die Dokumente preisgeben. In Sankt Ingbert steht die Erbauung der Kaiserstraße im Vordergrund, mit enormen Folgen für die Anlieger. Doch eine Reaktion der Bevölkerung, wie heute etwa in Stuttgart zu beobachten, war damals unmöglich. Die Sankt Ingberter freilich ließen sich eine andere Art des Protestes einfallen, der jedoch nicht lange anhielt. Unter dem Eindruck des Funktionierens der neuen Schnelltrasse änderte sich rasch die Einstellung der Bevölkerung, auf Gemeindeebene fing man an, Verkehrsprojekte zu entwickeln. Der miserable Kohlen-Transportweg von Schnappach durch Sankt Ingbert in Richtung Hassel sollte modernisiert werden. Vermutlich wurden die erhaltenen Pläne zum Teil umgesetzt. Die Kohlentransporte spielten in Hassel ebenfalls eine Rolle. Hier führten sie wegen des Weges, den sie nahmen, zu massiven Beschwerden der Bevölkerung. In Oberwürzbach löste etwas Anderes Unmut aus: die Anpflanzung von Chausseebäumen. Der Heimat- und Verkehrsverein Hassel hat Friedrich Müller eingeladen, um in einem Vortrag über die Hintergründe der Vorgänge in der damaligen Zeit zu informieren. Er lässt interessante Einblicke in die Lebensverhältnisse unserer Heimat in den beiden vorigen Jahrhunderten erwarten. redVortrag des Heimat- und Verkehrsverein Hassels am Montag, 8. November in der Ev. Begegnungsstätte Hassel um 19.30 Uhr, Eintritt ist frei.