Ortsrat Oberwürzbach Die Bushaltestelle „Auf der Pump“ wird verlegt

Oberwürzbach · Eine gut zehnjährige Diskussion geht in Oberwürzbach zu Ende. Aber nicht alle Anwohner sind begeistert.

Die Haltestelle „Auf der Pump“ in der Oberwürzbacher Hauptstraße wird verlegt. Der Ortsrat votierte in einer Sondersitzung am Montagabend einstimmig, nachdem der Punkt vor gut drei Wochen, in Folge der Anwohner-Proteste beim vorangegangenen Ortstermin, vertagt wurde. Die Pläne: Auf der rechten Seite, in Richtung Hassel, wird auf einer noch zu entfernenden städtischen Grünfläche, kurz vor dem Einmündungsbereich in die Ommersheimer Straße, eine Wartehalle aufgestellt. Gegenüber, vor die Häuser 62 bis 66, wird voraussichtlich die Bushaltestelle platziert, die dort nur aus einer Stele mit Fahrgastinformationssystem nebst Abfallkorb bestehen wird. Eine Überquerungshilfe soll für mehr Verkehrssicherheit der Fußgänger sorgen.

Damit folgt der Ortsrat den Empfehlungen der Unternehmen WSV und ms-Traffic-Verkehrstechnik, die den Sachverhalt begutachtet haben. Und es geht ein Thema zu Ende, welches gut zehn Jahre diskutiert wurde. Im Dorfgemeinschaftshaus war von den gut ein Dutzend Bürgern ähnlich viel Unmut und Kritik zu hören, wie zuvor schon beim Ortstermin. So sei der Seniorenbeirat der Stadt St. Ingbert nicht informiert worden, bemängelte Manfred Fries. Das Mitglied des Arbeitskreises Bauwesen und Verkehr teilte mit, dass man die Bedenken deshalb an die Ortsvorsteherin weitergeleitet habe. An dieser Stelle sähe man lieber einen Zebrastreifen statt der geplanten Überquerungshilfe. Deshalb werden die Pläne von den Senioren nicht befürwortet, so Fries. Ob man eine Alternative zur Querungshilfe in Erwägung gezogen habe, wollte Bettina Stalter wissen. Vor ihrem Haus soll nämlich die Bushaltestelle stehen. Die Eigentümerin findet Bodenschwellen wesentlich besser. „Schwellen haben vor allem für Radfahrer ein hohes Risiko,“, entgegnete Thomas Diederichs. Auch würden sie den Lärm für die Anwohner erhöhen, so der Vertreter der städtischen Verkehrsabteilung. „Es geht hier um die Verlegung der Bushaltestelle. Geschwindigkeitsreduzierung ist ein Nebeneffekt“, stellte Diederichs klar. „Schwellen sind nicht genehmigungsfähig“, pflichtete Lydia Schaar (CDU) ihm bei.

Sorgen bereitet Bettina Stalter auch der möglicherweise eingeschränkte Zugang zum Pkw-Stellplatz vor dem Haus. Sie befürchtet, dass sie die Wohnung nicht vermieten könne, wenn die Haltestelle kommt. Diederichs versuchte zu beruhigen, in dem er auf den geringen Platzbedarf für die Stele auf städtischem Grund hinwies. Privateigentum werde nicht berührt, versuchte die Ortsvorsteherin zu verdeutlichen. Anwohnerin Tanja Hornef fand, dass die Anwohner nicht oder zu spät mit einbezogen worden seien. Sie glaubt, der Ortsrat habe seine Entscheidung bereits im Vorfeld getroffen. „Ein fester Blitzer zur Geschwindigkeitskontrolle wäre ausreichend“, findet die Frau aus dem Fuhrweg, worauf die Lydia Schaar Kontrollen zusicherte.

Die Kritik konnte Patrick Schmitt nicht stehen lassen. Die Debatte gehe bereits seit zehn Jahren, so der CDU-Fraktionssprecher. Auch Dunja Sauer (SPD) stellte klar, dass „nichts abgekartet“ sei. „Es gab bereits 2016 eine Veranstaltung. Das Gutachten war mit den Anwohnern abgesprochen“, so Sauer. „Wir wurden damals nicht gefragt“, warf eine Anwohnerin ein. Man dürfe dem Gutachten nicht die Kompetenz absprechen, so Patrick Schmitt.

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