Die Büroarbeit hinter der Krankengeschichte

St Ingbert · Ihr Uni-Diplom aus der Ukraine wurde in Deutschland nicht anerkannt. Aus dieser Situation machte die St. Ingbertin Elena Kerfati das Beste und fand als Kauffrau im Gesundheitswesen eine neue berufliche Perspektive.

 Die St. Ingbertin Elena Kerfati ist landesbeste Auszubildende zur Kauffrau im Gesundheitswesen. Hier ist sie an ihrem Arbeitsplatz bei der IKK in Saarbrücken zu sehen. Foto: Becker&Bredel

Die St. Ingbertin Elena Kerfati ist landesbeste Auszubildende zur Kauffrau im Gesundheitswesen. Hier ist sie an ihrem Arbeitsplatz bei der IKK in Saarbrücken zu sehen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

. "Eigentlich bin ich Lehrerin, zumindest habe ich das damals in der Ukraine studiert. Leider wurde mein Diplom in Deutschland nur teilweise anerkannt", erzählt Elena Kerfati, die im vergangenen Jahre ihre Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen im Klinikum Saarbrücken als Landesbeste abgeschlossen hat. Im Saarbrücker E-Werk wurde sie dafür von der IHK besonders ausgezeichnet.

"Deswegen musste ich mich damals umorientieren. Durch meine Schwester, die im Klinikum gearbeitet hat, habe ich mich auf einer Bewerbernacht des Klinikums erkundigt, welche Berufe dort angeboten werden und fand einen, der mich sehr interessiert hat", erklärt die 37-Jährige.

Aber auch schon während ihres Studiums in der Ukraine habe sie eine Tätigkeit im Sekretariat gehabt, wo ihr es möglich war, erste Erfahrungen im Büro zu sammeln. Die im August 2011 begonnene Ausbildung konnte Kerfati erfolgreich mit 97 von 100 Punkten in der IHK-Abschlussprüfung beenden. "Beim Lernen hatte ich keine Schwierigkeiten. Allerdings musste ich im ersten Lehrjahr einiges an Stoff in dem Fach Rechnungswesen nacharbeiten. Da ich die Ausbildung verkürzt habe, habe ich praktisch im zweiten Lehrjahr in einer dreijährigen Klasse begonnen. Aber mit Hilfe der Lehrer konnte ich den Unterrichtsstoff schnell aufarbeiten."

Seit Juli arbeitet die St. Ingberterin bei der IKK in Saarbrücken. "Zu dem Zeitpunkt als ich meine Ausbildung beendete, war im Klinikum keine Stelle frei." Weiter erklärt sie: "Während meiner Ausbildung habe ich viele verschiedene Abteilungen durchlaufen", berichtet Kerfati begeistert. "Jetzt habe ich vor, erst einmal bei der IKK zu bleiben. Hier muss ich mich um die stationäre Abrechnung der Krankenkassen kümmern oder Rechnungen prüfen, die von den Krankenhäusern ausgestellt werden. Also all das, was ich damals vom Krankenhaus aus bearbeitet habe, muss hier geprüft werden. So sehe ich den Ablauf auch einmal von der anderen Seite", so die 37-Jährige.

In ihrer Freizeit kümmert sich die junge Mutter um ihre zwei kleinen Kinder. "Da bleibt wenig Zeit für andere Sachen", erzählt Kerfati und lacht. "Meine Familie hat mir während meiner Ausbildung viele Aufgaben abgenommen, damit ich mich auf das Lernen konzentrieren konnte. Sagen wir mal so: Ohne deren Unterstützung hätte ich die Ausbildung nicht mit demselben Erfolg abschließen können."

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