Bergkapelle St. Ingbert Die Bergkapelle übergibt ihre alten Filme ans Stadtarchiv

St. Ingbert · Am Freitag, 16. Februar, lädt die Bergkapelle die Bevölkerung zur offiziellen Übergabe ihres Filmarchivs an Oberbürgermeister Hans Wagner ins Zechenhaus des Rischbachstollens ein.

 Stadtarchivar Dieter Wirth ist froh, dass die Bergkapelle der Stadt ihr Filmarchiv geschenkt hat.  Foto: Cornelia Jung

Stadtarchivar Dieter Wirth ist froh, dass die Bergkapelle der Stadt ihr Filmarchiv geschenkt hat. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Jüngere Leute laden Dateien aus dem Internet herunter oder streamen, um sich, je nach Bedarf, Filme anzuschauen oder sie zu speichern. Manch einer kann sich nicht oder nur schwach an Zeiten erinnern, als man zu Hause große Videokassetten für das Überspielen von Fernsehfilmen nutzte, für die heute ein kleiner Chip oder Stick reicht. Auch Super 8- oder 16-Millimeter-Filme gehören bereits einer anderen Filmgeneration an. Genauso wie Dias. Nicht immer ist die entsprechende Technik vorhanden, um sich solch alte fotografische oder filmische Schätze anzusehen. Dabei hat so mancher Film, der auf Zelluloid gebannt wurde,ein längeres „Haltbarkeitsdatum“ als eine herkömmliche CD oder DVD. Damit Ereignisse und Veranstaltungen, die auf „alten“ Speichermedien für die Ewigkeit festgehalten wurden, nicht doch noch in Vergessenheit geraten, weggeworfen werden oder auf dem Dachboden verschwinden, plädiert Dieter Wirth dafür, sie dem Stadtarchiv zu überlassen.

So war er auch mit den Musikern der Bergkapelle im Gespräch. „Ich habe dem Vorsitzenden Reinhard Huy schon länger ans Herz gelegt, dies zu tun“, so Wirth, „mal hat der eine einen Film gehabt, dann wieder hat jemand anders einen gemacht und auch gezeigt.“ Wie der Stadtarchivar sagt, sei es für die Erinnerung an die Geschichte eines Vereins oder der Stadt wichtig, die Informationen an einer Stelle zu bündeln. Das Stadtarchiv biete sich dafür an.

Außerdem könne nicht jeder mit der antiquiert anmutenden Technik der Vergangenheit, mit der man die Fotos oder Filme lebendig werden lässt, umgehen. Unter Umständen könne das zur Beschädigung oder Zerstörung von wichtigen Zeitdokumenten führen. Die Bergkapelle, die im kommenden Jahr 180. Geburtstag feiert, stellte sich der Verantwortung um ihr Filmerbe und digitalisierte auf eigene Kosten mehrere Stunden Film- und Fotomaterial, das älteste von 1964. Zum Teil wurde es nachvertont, so dass die Qualität sogar noch verbessert wurde. Seit Anfang der 1960er Jahre kümmert sich Erwin Süß, Ehrenmitglied der Bergkapelle, um die Pflege des Filmbestandes, an dessen Entstehung er und sein Musikerkollege Karl Wannemacher maßgeblich beteiligt waren. Mitte Januar wurden Filme und Dias der Stadt per Schenkungsvertrag übereignet. „Es war an der Zeit“, sagt der Vorsitzende der Bergkapelle Reinhard Huy. Darunter sind Filme mit Erinnerungen an dieses Jubiläumsjahr, an Vereinsfahrten, Feste und Konzertreisen, an die Reise zu Papst Johannes Paul II. und an die Mitgestaltung von heiligen Messen.

Am Freitag, 16. Februar, lädt die Bergkapelle die Bevölkerung zur offiziellen Übergabe des Filmarchivs an Oberbürgermeister Hans Wagner ins Zechenhaus des Rischbachstollens ein. Ab 19 Uhr wird dort unter anderem ein zehnminütiger fotografisch-filmischer Querschnitt der Historie dieses Orchesters gezeigt. Im einstündigen „Hauptfilm“ geht es um die Aktivitäten anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Bergkapelle. Auf den Aufnahmen sind viele Gebäude in der Kaiserstraße zu sehen, die heute aus dem Stadtbild verschwunden sind. Das neue Rathaus gab es 1964 noch nicht. An seiner Stelle stand damals das Festzelt der Bergkapelle. Es wird an diesem Abend auch ein „Wiedersehen“ mit wichtigen Personen der Zeitgeschichte geben.

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