Der neue OB lernt seine Truppe kennenWagner legte den Eid zum zweiten Mal ab: Diesmal korrekt

St. Ingbert. In Trauben stehen Rathaus-Mitarbeiter auf dem Flur vor dem Dienstzimmer des Oberbürgermeisters. Der Besprechungsraum ist voller Menschen. Es gibt Schnittchen und kalte Getränke. Die Stimmung ist gelöst an diesem Donnerstagvormittag, es wird viel gelacht. Mittendrin der neue St. Ingberter Verwaltungschef Hans Wagner

 Der neue OB Hans Wagner reicht Verwaltungsmitarbeitern im Rathaus Häppchen. Aus Rohrbach sind die und selbst bezahlt, so Wagner. Die nächsten sollen von einem anderen Service kommen. Foto: Jacobi

Der neue OB Hans Wagner reicht Verwaltungsmitarbeitern im Rathaus Häppchen. Aus Rohrbach sind die und selbst bezahlt, so Wagner. Die nächsten sollen von einem anderen Service kommen. Foto: Jacobi

St. Ingbert. In Trauben stehen Rathaus-Mitarbeiter auf dem Flur vor dem Dienstzimmer des Oberbürgermeisters. Der Besprechungsraum ist voller Menschen. Es gibt Schnittchen und kalte Getränke. Die Stimmung ist gelöst an diesem Donnerstagvormittag, es wird viel gelacht. Mittendrin der neue St. Ingberter Verwaltungschef Hans Wagner. Zwei Tage der offenen Tür hat der Neue angekündigt, Besprechungen mit Mitarbeitern und heute Nachmittag die Eröffnung des Ingobertusfestes stehen auf dem Programm: "Ich habe eine Einladung für das kommunalpolitische Frühstück auf dem Webenheimer Bauernfest am Montag bekommen. Das habe ich abgesagt. Am Montag muss die Arbeit beginnen."Wagner schüttelt Hände und lernt Verwaltungsmitarbeiter kennen. Zwischendrin Telefonate. In seinem Dienstzimmer stehen Schreib- und Besprechungstisch des Vorvorgängers Winfried Brandenburg. Georg Jung hatte das Mobilar, an dem er die Geschäfte führte, der Stadt bekanntlich zum Abschreibungswert abgekauft. Wagner: "Die alten Möbel bleiben. Wichtig ist die Qualität, die hier geleistet wird. Die war unter Brandenburg schon gut, und das wird auch bei mir so sein." An Selbstbewusstsein mangelt es dem neuen Rathauschef gewiss nicht. Und der Disput mit Jung ist längst nicht ausgestanden. Wagner: "Wir werden rechtlich abklären, ob das Abkaufen so in Ordnung war. Man spricht ja schon vom Mitnahmemarkt Rathaus."

Ein rechtlicher Akt steht ihm an diesem Vormittag auch noch bevor. Während die ersten Abteilungen an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und andere Angestellte in der ersten Rathaus-Etage auftauchen, wiederholt der neue OB die Eidesformel, die ihn an sein Amt bindet (siehe nebenstehenden Text).

Erste personelle Weichen sind bereits gestellt: Neuer Hauptamtsleiter ist Reinhard Bläs. Im Vorzimmer des OB sitzen jetzt Ursula Hooß und Thea Marmit-Latz. "Einige Verwaltungsmitarbeiter möchten sich noch verändern. Wir müssen schauen, wie wir das hinbekommen." Den alten Pressesprecher Wilfried Trapp habe sein Vorgänger noch ins Kulturamt versetzt, sagt Wagner. Ob es dabei bleibe, hänge aber zunächst von den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in der Rundschau-Affäre ab. Während Wagner von künftigen Projekten wie Solar-Tankstelle und elektronischem Ratssystem spricht, warten weitere Mitarbeiter und Gäste darauf, ein persönliches Wort mit dem OB zu wechseln. St. Ingbert. Wiederholt werden musste die Ernennung von Hans Wagner zum Oberbürgermeister. Am Mittwoch hatte Georg Jung seinen Nachfolger zunächst den Diensteid schwören lassen und ihm dann die Diensturkunde ausgehändigt (wir berichteten). Da aber nur Beamte und nicht etwa jeder Bürger einen Eid ablegen können, hätte Wagner erst zum Beamten ernannt werden und dann seine Vereidigung erfolgen müssen. Rainer Hoffmann "heilte" gestern Mittag den Formfehler. Diesmal streng in der beamtenrechtlich korrekten Reihenfolge ernannte der ehrenamtliche Bürgermeister den neuen OB und nahm ihm den Eid ab. Die Vereidigung im Besprechungszimmer erfolgte ohne Öffentlichkeit: Neben Rainer Hoffmann, Hans Wagner und seiner Ehefrau Karin waren lediglich Hauptamtsleiter Reinhard Bläs und Michael Mann aus städtischen Personalabteilung dabei. Bei der Eidesformel wurde auf zusätzliche Erklärungen verzichtet, die, wie Wagner mit einer durchgestrichenen Protokollnotiz belegte, Jung ihm ursprünglich abverlangen wollte. Der Direktor des Landesverwaltungsamtes hatte Jung aber darauf hingewiesen, dass Beamte nicht zu über den Diensteid hinausgehenden Erklärungen verpflichtet seien und sich der frühere OB auf die Eidesformel laut Beamtengesetz beschränken solle. schet

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