Der Natur auf der Spur

Heckendalheim. Vor gar nicht allzu langer Zeit machte eine Meldung immer wieder Schlagzeilen: Unsere Kinder wissen nichts oder viel zu wenig über die Natur. Sie hocken nur zu Hause und konzentrieren sich auf Computer und Fernsehen. Dieser Negativtrend scheint gebrochen und könnte sich in eine andere Richtung entwickeln

Heckendalheim. Vor gar nicht allzu langer Zeit machte eine Meldung immer wieder Schlagzeilen: Unsere Kinder wissen nichts oder viel zu wenig über die Natur. Sie hocken nur zu Hause und konzentrieren sich auf Computer und Fernsehen. Dieser Negativtrend scheint gebrochen und könnte sich in eine andere Richtung entwickeln."Heute ist es so, dass die Eltern kaum was wissen und die Kindern ihnen was erklären müssen", berichtet Jürgen Wiesmeier. Der Vorsitzende der Natur- und Vogelfreunde Heckendalheim bestätigte dies am Rande des Infotages, zu dem der Verein am Sonntag auf die Heckendalheimer Römerstraße in Höhe des Akazienweges eingeladen hatte.

Von morgens bis abends gab es auf vielfältige Art und Weise Möglichkeiten, sich über Mutter Natur zu informieren. "Wir wollen den Leuten die Natur näher bringen", so Wiesmeier. Heute sei es so, dass die Menschen auf ein Fest gehen oder dort irgendwo sitzen würden, aber gar nicht wissen, was um sie herum passiert. Hier will man einen Kontrapunkt darstellen. Deshalb gab es am Sonntag auch keine Musik, was aber nicht bedeutet, dass es langweilig zuging. Die Kommunikation stand im Vordergrund. Es soll bei der Veranstaltung, die es schon seit 1987 gibt, nicht kommerziell zugehen. Zurück zu den Eltern. Angesichts dessen, das meist beiden Eltern in Vollzeit arbeiten, sei es kaum verwunderlich, dass die Kinder beim Thema Natur erleben zunächst zu kurz kommen.

Bei den Natur- und Vogelfreunden erfahren sie dann etwas über Vögel und Spinnen, was sie wiederum den Eltern erzählen. "Spinnen - Jäger auf acht Beinen", so lautete die Exkursion mit Aloysius Staudt. Leider sei der Zeitpunkt nicht der beste gewesen. "Im Frühjahr kann man mehr zeigen", erläuterte der Fachmann. Nur eine Sorte habe man vorgefunden. Interesse zeigte der Nachwuchs aber auch am Vogelquiz, für das sich Peter Hellenthal verantwortlich zeigte. Und vom Traktor und dessen Anhänger von Claus Vogelgesang wollten sie gar nicht mehr herunter. Wann kann man heutzutage denn einmal im Dorf noch einen Hufschmied sehen? Eben. Für viele Kinder war es am Sonntag das erste Mal, dieses Handwerk näher betrachten zu können, als sie Siegfried Fischer über die Schulter blicken konnten. Kartoffeldruck und Schminken fand sich ebenfalls im Angebot.

Doch auch für Erwachsene war das Angebot beispielsweise des Gesundheitsamtes (Dr. Judith Nowack und Barbara Heck) über Zecken und deren übertragbare Erkrankungen oder die Wirkung von Wiesenkräutern (Elisabeth Hofmann) mehr als interessant. Über vom Aussterben bedrohte Haustiernutzrassen wie die Heid- und Moorschnucke informierte Tierärztin Eva Pittendörfer. Vielleicht konnten ja Interessenten für eine der vier Jugendgruppen geworben werden, die sich um Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren kümmern. Dann können die Kleinen ihren Ort im Alltag noch besser kennen lernen und sich selbstständig und wissend über Tiere und Pflanzen in ihm bewegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort