Der Markt für kleine Kostbarkeiten

St. Ingbert · Besonders die aufgeschlossene und fachkundige Kundschaft lockte am Samstag und Sonntag wieder zahlreiche Händler zur Börse „Edle Steine“ in die Stadthalle. Bei der 32. Auflage der Verkaufsausstellung fand wohl jeder Besucher sein persönliches Schmuckstück.

 In der St. Ingberter Stadthalle fand der Besucher von Gesteinen, Mineralien über Fossilien und Schmuck alles, was das Herz eines Edelsteinliebhabers höher schlagen lässt. Fotos: Cornelia Jung

In der St. Ingberter Stadthalle fand der Besucher von Gesteinen, Mineralien über Fossilien und Schmuck alles, was das Herz eines Edelsteinliebhabers höher schlagen lässt. Fotos: Cornelia Jung

Das erste Wochenende im November haben sich viele Liebhaber und Händler von Steinen, Mineralien, Fossilien sowie Schmuck schon lange rot im Kalender angestrichen, wenn St. Ingbert zur Edelsteinbörse einlädt. Sie ist so beliebt, dass sie bei einigen Standbetreibern sogar den Vorzug vor anderen ähnlichen Messen oder Börsen bekommt, die zeitgleich stattfinden. Petra Mandernach vom Kunsthandwerksgeschäft "Unikat" in Saarbrücken kommt seit zehn Jahren zur Börse "Edle Steine ", die am Samstag und Sonntag in Stadthalle und Kuppelsaal stattfand, um handgefertigten Schmuck zu präsentieren und zu verkaufen. "Hier gibt es ein Publikum, das sich wirklich für die Steine interessiert. Die Kunden haben einen Blick fürs Besondere und erkennen den Wert der Stücke an. Und die kommen nicht von der Stange", sagt sie. Sie kam auch zur 32. Auflage der Börse gern nach St. Ingbert , wo "einfach alles stimmt". Auch wenn die Preise für einen Tisch in den Jahren "angezogen" haben, sei es in St. Ingbert noch bezahlbar. Sigrid Becker aus Schauren in Rheinland-Pfalz kommt "schon ewig" mit ihrem Mann als Anbieter nach St. Ingbert . Sie erinnert sich an die Anfänge dieser Veranstaltung, als fast nur "steinernes Rohmaterial von älteren Männern" angeboten wurde. "Das war so schön wie verrückt", sagt sie über die Zeiten, bevor ganze Familien oder junge Frauen der Mineralvielfalt und dem Schmuck "verfielen".

So wie ihre Tisch-Nachbarin Carmen Schubert, die den Stand mit Edelsteinen und Schmuck von ihrer Mutter übernommen hat. Fragt man beide, warum die Börse in der Mittelstadt so attraktiv für Händler ist, herrscht Einigkeit. "Die Leute sind klasse. Die Saarländer sind sehr offen", so Sigrid Becker. Wie ihre Kollegin nebenan habe man viele Stammkunden, die mit gezielten Vorstellungen kämen. "Ich bräuchte einen tollen Hingucker für ein beiges Kleid", äußert denn auch schon eine Kundin ihren Wunsch. Meist ist es damit nicht getan. Viele wollten noch wissen, wo die Minerale herkommen. Wie Sigrid Becker sagt, wollen die wenigsten zuerst den Preis wissen, sondern vor allem etwas erwerben, was sonst niemand hat. "Das ist eine gute Messe für uns, weil einfach das Interesse der Leute da ist", sagen die Frauen. Eine, die das erste Mal mit einem Stand vertreten ist, ist Elke Conradt, die im Kuppelsaal geschliffene Kristalle , Arbeitsgerät eines Edelsteinschleifers, Alltagsgegenstände mit Mineralienbesatz und Schmuck auf ihrem kleinen Tisch ausgebreitet hat. Sie selbst hat nichts an Steinen, sie bot das Erbe ihres Vaters an, der Edelsteinschleifer war und selbst Mineralien sammelte.

"Er hat immer die Nase am Boden gehabt und brachte von seinen Ausflügen ständig was mit", sagt die Frau aus Idar-Oberstein, der die Börse von Sigrid Becker empfohlen wurde. Selbst nach einer guten Edelsteinbörse umgehört hatte sich Barbara Brem aus Neumarkt in Bayern, die in Saarbrücken arbeitet. Sie versuche, ihre Steine so roh wie möglich zu lassen, die von ihr angebotenen Edelsteinphiolen, die Wasser vitalisieren sollen, wirkten dagegen sehr edel. Fossilien , Kristalle , Heilsteine und Schmuck , alles fand seine Liebhaber. Da fiel die Entscheidung schwer. Eine Dame fragt ihre Freundin, wie ihr die ausgesuchte Kette stehe. Sie könne sich nicht entscheiden. Und da kamen andere Besucher ins Spiel. Sie wurden in die Kaufentscheidung einbezogen. Denn schließlich waren das auf der Börse ja irgendwie alles Fachleute.

 Auf der Suche nach dem Besonderen: Auswahl hatten die Besucher der Börse genug.

Auf der Suche nach dem Besonderen: Auswahl hatten die Besucher der Börse genug.

Besonders großen Zuspruch fand die Börse am Sonntagnachmittag, da gleichzeitig die Innenstadt-Geschäfte geöffnet hatten. Der Erlös der von den Ausstellern ausgerichteten Tombola fließt erneut den beiden Hilfsaktionen von SZ (Hilf-Mit) und SR/SWR (Herzenssache) zu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort