Der Kaufpark putzt sich heraus
St Ingbert · Der Rohrbach als erlebbarer Wasserlauf und eine Achse mit Fuß- und Radwegen. Das sind zwei der Ideen einer Planstudie zur Aufwertung des Geländes zwischen Post-, Kohlen-, Rickert- und Ludwigstraße, die jetzt debattiert werden soll.
. Die zentrale Fläche in der St. Ingberter Innenstadt zwischen Post-, Kohlen-, Rickert- und Ludwigstraße war in den vergangenen Jahren immer wieder Objekt planerischer Bemühungen. Doch jetzt soll die Frage umfassend beantwortet werden, wie das vom Rohrbach durchlaufene Gelände mit Rewe-Markt und ehemaligen WVD-Gebäude mit mehr Aufenthaltsqualität für die Bürger weiterentwickelt werden kann. "Die Pläne des Kreises für den Bau eines Familienzentrums auf der städtebaulich so wichtigen Fläche haben neue Bewegung in unsere Überlegungen gebracht", sagte Adam Schmitt gestern. Der für Verkehrsfragen zuständige Beigeordnete kündigte den Beginn einer öffentlichen Debatte über die Zukunft des Kaufpark-Geländes an, das in den nächsten fünf bis sechs Jahren sein Aussehen verändern soll.
Dafür, dass die auf der Brücke zwischen Großbach-Parkplatz und Rewe-Markt versammelten Pressevertreter aber nicht nur ihre Fantasie bemühen mussten, sorgte Rolf Martin. Der Landschaftsarchitekt hatte erste Pläne aus einer Entwicklungsstudie dabei, die sein Büro mit Sitz in Hassel im Auftrag der Stadt für den Bereich zwischen Post-, Kohlen- Rickert- und Ludwigstraße erstellt hat. Die Skizzen vermittelten erste Eindrücke, wie die Innenstadtachse zwischen Stadtbad und Rathaus einmal aussehen könnte, die Baudirektor Martin Ruck beschrieb. Insbesondere die ökologische Aufwertung des Rohrbachs gewann Form. So würde am Bachlauf entlang des Rewe-Gebäudes durch Treppen erreichbar, eine neue Fußgängerbrücke auf der Mitte des Markts entstehen. Zudem soll der Lauf des Rohrbachs bis zur Rickertstraße weiter geöffnet werden.
Ein weiterer Ideenschwerpunkt sind neue Fuß- und Radverbindungen, die das Gelände durchziehen könnten. Doch nicht nur hier ist auf dem Gelände, das neben städtischen auch private Parzellen umfasst, noch vieles im Fluss, so dass Martin Rucks Prognose, es beginne eine "Planung für Jahrzehnte", wenig verwunderte.
Wie der Baudirektor erläuterte, gibt es im Kaufpark derzeit auch durch eine private Investition neue Entwicklungen. So führe die Stadtverwaltung Gespräche mit einem Investor, der eine Wohnbebauung an der Kohlenstraße plane. Das Projekt ermögliche es vielleicht, für dessen großes Grundstück zwischen Kohlenstraße und WVD-Gelände einen öffentlichen Gestaltungsspielraum zu erhalten. Adam Schmitt brachte darüber hinaus auch die Frage der gegenläufigen Befahrbarkeit von Post- und Kohlenstraße ins Gespräch. Mit zwei Stichworten verdeutlichte er, warum auch diese Frage eine breite öffentliche Debatte benötige. Zum einen sei im städtischen Haushalt Geld für den Abriss von Häusern in Kohlenstraße vorgesehen - eine Voraussetzung für deren Gegenläufigkeit.
Zum anderen werde die Kohlenstraße wohl 2015 für Kanalarbeiten aufgerissen. "Bis dahin sollten unsere Pläne, auch für die Erreichbarkeit des Rewe-Marktes, möglichst stehen", meinte Schmitt.
Nicht äußern konnte und wollte sich die Stadtverwaltung gestern zum vom Saarpfalz-Kreis geplanten Familienzentrum und dessen Baubeginn. Der Baudirektor verwies lediglich darauf, dass für heute ein Abstimmungsgespräch von Kreis und Stadt zu dem Vorhaben terminiert sei.