Pilzfreunde Saarpfalz Erst genießbar, dann giftig: Der Grünling ist der Pilz des Jahres

Homburg/St. Ingbert · In sandigen Kieferwäldern ist er zu Hause, der Pilz des Jahres 2021. Er geht ausschließlich mit der Kiefer eine Symbiose ein, der Grünling (Tricholoma equestre). Das Myzel (Pilzgeflecht) des Grünlings ist stets eng mit den Wurzeln der Kiefer vernetzt.

 Grünlinge werden inzwischen als Giftpilze eingestuft.

Grünlinge werden inzwischen als Giftpilze eingestuft.

Foto: Thomas Brandt

Die Kiefer erhält von dem Pilz Mineralien und Wasser, während die Kiefer an den Pilz Kohlenhydrate abgibt. Der eine profitiert von dem anderen. Es handelt sich also um eine echte Symbiose.

Galt der Grünling noch bis vor 20 Jahren als leckerer und häufiger Speisepilz, so ist heute bekannt, dass er tödliche Vergiftungen hervorrufen kann. Nun wird der Grünling als Giftpilz gelistet. Er ist auf nährstoffarme Lebensräume angewiesen. Aufgrund der Überdüngung ist seine Population stark rückläufig. Der Grünling ist inzwischen selten geworden. Daher zählt er nun laut Bundesartenschutzverordnung zu den besonders geschützten Arten. Demnach ist es in Deutschland verboten, den Pilz der Natur zu entnehmen oder ihn oder seine Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.

Der Grünling verdient besondere Aufmerksamkeit. Deshalb hat die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) den Grünling zum Pilz des Jahres 2021 gekürt. „Was früher mal ein begehrter Speisepilz war, ist heute aufgrund neuer Erkenntnisse ein Giftpilz. Das zeigt eindrucksvoll, wer Pilze sammelt und verzehrt, sollte stets auf dem neuesten Kenntnisstand sein“, so der Vorsitzende der Pilzfreunde Saar-Pfalz, Thomas Brandt, gegenüber unserer Zeitung.

Die Pilzfreunde Saar-Pfalz stehen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung. Wichtige Informationen wie eine Liste mit den geprüften Pilzsachverständigen der DGfM und vieles mehr gibt es unter

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