Der Gestank bleibt ein Dauerthema

Rohrbach · Den Menschen, die in der Rohrbacher Mühlstraße leben oder dort arbeiten müssen, stinkt es gewaltig. Das neue Pumpwerk des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) hat bisher die Geruchsbelästigungen aus dem Kanal nicht beseitigen können, obwohl dort neuste Technik eingebaut ist.

 In der Rohrbacher Mühlstraße „stinkt“ es den Anwohnern und Gewerbetreibenden zusehends, denn vom Pumpwerk des EVS mit seinen Kanälen steigen üble Gerüche auf. Foto: Cornelia Jung

In der Rohrbacher Mühlstraße „stinkt“ es den Anwohnern und Gewerbetreibenden zusehends, denn vom Pumpwerk des EVS mit seinen Kanälen steigen üble Gerüche auf. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Erst im Mai dieses Jahres war das Pumpwerk des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) in der Rohrbacher Mühlstraße nach einem längeren Probe- und Optimierungslauf in Betrieb genommen worden und bis dahin hatte man der neuen Anlage einige "Macken" verziehen. Doch auch nach Einweihung und der Abnahme legte sich die Geruchsbelästigung, die von der Anlage ausgeht, nicht. Bereits im vergangenen Jahr waren Maßnahmen zur Geruchsminderung wie Spülungen, der Einbau von Biofiltern oder auch die Erarbeitung eines Konzepts zur Geruchsbekämpfung vom EVS ergriffen worden. Die Anwohner in Rohrbach hofften, dass es nur an den Kinderkrankheiten liege und die Probleme mit der Inbetriebnahme Geschichte seien. Aber nun mehren sich die Anrufe und E-Mails, die Ortsvorsteher Roland Weber von den Anliegern bekommt. Anja Bender von "Fahrrad Theodor", das dem Pumpwerk gegenüber liegt, oder auch die Inhaber des Fitness-Studios fühlen sich durch den Gestank besonders belästigt, denn sie arbeiten nicht nur in der Mühlstraße, sondern wohnen auch dort. Im Sommer war es besonders schlimm, so dass sogar Kunden, die ins Geschäft wollten, am liebsten auf dem Absatz kehrt gemacht hätten. Weber, der sich die Situation vor Ort anschaute, traf auf einen Mitarbeiter der Stadt, den er wegen des "abartigen Gestanks" ansprach. "Der hat mich gebeten, ihm den Rücken zu stärken und selbst beim EVS nachzufragen, weil er von dort keine Antwort bekam", teilte der Ortsvorsteher dem Ortsrat in dessen jüngster Sitzung mit.

Man wolle nun ein persönliches Schreiben an die EVS-Geschäftsführer richten, zur Not auch jedes Ortsratsmitglied separat. Reagiert hat mittlerweile auch der Oberbürgermeister, wie er in der Ausschusssitzung für Baumanagement sagte. "Ich habe um Erklärung des Zustandes und um Nachbesserung gebeten", so Hans Wagner . Wie Christian Fettig, Technischer Leiter des Abwasserbetriebs der Stadt, in der gleichen Veranstaltung sagte, sei er mit den Anwohnern der Mühlstraße in ständigem Kontakt und auch täglich zur Überprüfung des Zustandes vor Ort. Daher könne er einschätzen, dass die Gerüche im August besonders unangenehm waren.

Fettig relativierte seine Aussage allerdings dahingehend, dass es durch die Trockenheit auch anderswo zu Geruchsbelästigungen gekommen sei, da der geringe Wasserstand biogene Stoffe nicht in ausreichendem Maße abführen konnte. Er sehe aber auch, dass die Maßnahmen in Rohrbach nicht ausreichend seien und man hier anderweitig tätig werden müsse. Wie Adam Schmitt (Die Grünen) sagte, wäre es nach seinen Informationen zu massiven Schlammablagerungen im Kanal gekommen, was ungewöhnlich sei. "Das ist die neueste Technik, die bei der Eröffnung vorgestellt wurde. Der EVS hat sich hoch gelobt, nun soll er auch liefern", forderte Weber im Ortsrat.

Herdis Behmann (SPD ) störte es, dass der EVS das Thema scheinbar aussitze und plädierte dafür, eine "kleine Resolution" zu verabschieden, um Weber in der Diskussion mit dem EVS zu unterstützen.

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