Stadtrat St. Ingbert zur Corona-Lage bei Vereinen Erste Angebote sind schon wieder möglich

St. Ingbert · Der Corona-Ausschuss des St. Ingberter Stadtrates beriet auch die Situation der Vereine. Finanzielle Hilfen sieht die Stadt nicht als vordringlich an.

 St. Ingbert hat ein reiches Vereinsleben. Die DJK-SG, hier Jugendleiterin Lisa Schuler im November mit Kindern in der Ingobertushalle beim Flashmob, ist zum Beispiel einer der größten Vereine des Landes.

St. Ingbert hat ein reiches Vereinsleben. Die DJK-SG, hier Jugendleiterin Lisa Schuler im November mit Kindern in der Ingobertushalle beim Flashmob, ist zum Beispiel einer der größten Vereine des Landes.

Foto: Stefan Bohlander

Vereine bilden das Rückgrat unserer Gesellschaft. Sie spannen ein stabiles Netz über alle gesellschaftlichen Bereiche und verbinden Jung und Alt. Die Corona-Pandemie hat die so wichtige Arbeit der Vereine stark eingeschränkt bis ganz unmöglich gemacht. Hallen- und Sportstätten waren geschlossen, Vereinsheime zu. Trainings- und Spielbetrieb waren nicht möglich, Feste und Veranstaltungen, für viele das finanzielle Rückgrat, mussten abgesagt werden. In der jüngsten Sitzung des Corona-Sonderausschusses informierte die Stadtverwaltung über die Situation der Vereine. Die SPD-Fraktion hatte beantragt, einen Rettungsschirm für St. Ingberter Vereine aufzuspannen. In ihrem Antrag weisen die Sozialdemokraten darauf hin, dass durch die Absage von Veranstaltungen den Vereinen Einnahmen verloren gingen und ihnen somit ihre Arbeitsgrundlage genommen werde. In der Sitzung erklärte SPD-Fraktionssprecher Maximilian Raber, dass die Vereine wohl nicht von sich aus die Verwaltung um finanzielle Unterstützung bitten würden. Deshalb sollte die Verwaltung Vorschläge zur Verteilung der Mittel an Vereine erarbeiten.

Oberbürgermeister Ulli Meyer machte deutlich, dass sich die Stadtverwaltung der großen Bedeutung der Vereine für das soziale Leben in St. Ingbert bewusst sei. So stehe die Verwaltung insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie in engem Kontakt mit allen Vereinen. Meyer erinnerte an die Video-Konferenz mit mehr als 80 Vereinen am 12. Mai, an der neben ihm der Beigeordnete Albrecht Hauck und die Abteilung „Vereine, Sport und Städtepartnerschaften“ teilgenommen hätten.

Dabei hat sich nach Angaben des Oberbürgermeisters herauskristallisiert, dass das Hauptanliegen aller Vereine die Frage war, wann wieder mit Trainings- oder Probenbetrieb begonnen werden kann. Meyer: „Die häufigsten Fragen waren: Wann öffnen die Hallen? Wann können wieder Mitgliederversammlungen stattfinden? Wie können wir unsere Vereinsaktivitäten unter Corona-Bedingungen ausüben?“

Es sei eine Arbeitsgruppe mit Teilnehmern aus verschiedenen Abteilungen gegründet worden. Diese erarbeiteten Konzepte und Möglichkeiten, wie eine schrittweise Öffnung der Hallen und somit eine langsame Wiederaufnahme der Trainings- oder Probeeinheiten erfolgen könne.

Kathrin Lorscheider, die Leiterin der Abteilung „Vereine, Sport und Städtepartnerschaften“ betonte, dass die meisten Schulturnhallen der Stadt wieder geöffnet seien. Sie bekräftigte aber, dass die Vereine auch Zeiten in den Hallen des Kreises benötigen. Insgesamt bescheinigte sie den St. Ingberter Vereinen eine große Kreativität im Umgang mit der Pandemie und stellte erfreut fest, dass sich die Vereine gegenseitig helfen würden und es auch einige tolle Kooperationen gebe.

Finanzielle Probleme, so vermutete die Abteilungsleiterin, werde es in den Vereinen wohl erst Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres geben. Schließlich war sich das Gremium einig, die Vereine jetzt in einem ersten Schritt bei der Erfüllung der Hygienebedingungen und mit dem verstärkten Einsatz von Reinigungspersonal in den Hallen zu unterstützen.

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