Die Saar im Fluss der Zeit Der Ausbau der Saar – Episode II

Der Ausbau der Saar ist ein Mammutprojekt. Zwischen 1974 und 1999 bauen sie die Saar um, insgesamt sechs Staustufen entstehen. Letztlich freuen sich vor allem die Freizeitkapitäne über den Ausbau.

 Rechts die St. Arnualer Wiesen im Jahr 1971. Bereits 1969 startet der Saarausbau dort. Links ist der Nothafen zu sehen, rechts das neue Saarbett. Die Bohrinsel links erledigte Sprengungen unter Wasser.

Rechts die St. Arnualer Wiesen im Jahr 1971. Bereits 1969 startet der Saarausbau dort. Links ist der Nothafen zu sehen, rechts das neue Saarbett. Die Bohrinsel links erledigte Sprengungen unter Wasser.

Foto: Ottmar Lambach

Der Ausbau der Saar soll nicht nur der Schifffahrt zu Gute kommen, er soll auch der Wasserqualität der Saar helfen. Seit der Industrialisierung dient die Saar als Abwasserkanal. Über ein Jahrhundert lang verklappt die Industrie in ihr beste Schadstoffe – und auch die Städte und Orte im Saarland lassen ihr Abwasser meist ungeklärt in die Saar ab (siehe Serienteil 14). Nicht nur daher verpflichten sich Länder und Bund bei den Planungen zum Saarausbau, „den bestmöglichen Gütezustand der Saar herzustellen“. Das heißt: Ihre Wasserqualität soll besser werden. Auch, weil absehbar ist, dass die Saar durch den Ausbau Selbstreinigungskraft verlieren wird. Das hängt mit der Fließgeschwindigkeit zusammen. Durch den Bau der Staustufen wird die Saar mehr oder minder zu einer hintereinander geschaltete Seenplatte werden. Die Verweilzeit des Wassers von Saarbrücken bis Konz wird sich von acht auf 21 Tage verdreifachen, rechnen die Planer aus. Durch die Verlangsamung wird die Saar nährstoffreicher, Algenpopulationen bilden sich besser aus. Die führen beim Absterben zu problematischen Sauerstoffverhältnissen. Auch das wissen die Planer. Daher beschließt das Land 1975 den „Sonderplan Abwasserbeseitigung“. Er sieht bis 2005 Investitionen in Höhe von 1,5 Milliarden DM vor. In Kläranlagen und Abwasserkanäle. Er wurde umgesetzt.