Der American Way als Albtraum

St. Ingbert. Die Reihe "Dustin Hoffman's America - Eine kritische Retrospektive" mit "Midnight Cowboy" ("Asphalt-Cowboy", USA 1969), unter der Regie von John Schlesinger mit Dustin Hoffman und Jon Voight startet am heutigen Montag, 27. August, um 20 Uhr. Die Kinowerkstatt St

St. Ingbert. Die Reihe "Dustin Hoffman's America - Eine kritische Retrospektive" mit "Midnight Cowboy" ("Asphalt-Cowboy", USA 1969), unter der Regie von John Schlesinger mit Dustin Hoffman und Jon Voight startet am heutigen Montag, 27. August, um 20 Uhr. Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt in den kommenden sechs Monaten eine Retrospektive mit acht Spielfilmen mit dem amerikanischen Schauspieler Dustin Hoffman in der Hauptrolle. Die Filmvorführungen - jeweils an bestimmten Montagen um 20 Uhr - erfolgen in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihres Entstehens.

Verzicht auf bekannte Filme

Einführung, Hintergründe, Texte und Dokumentationen liefert Filmliebhaber und Hoffman-Fan Oliver Klein: "Wir verzichten bewusst auf die erfolgreichsten und bekanntesten Hoffman-Filme wie "Die Reifeprüfung", "Tootsie" oder "Rain Man" - alles sehr gute und (insbesondere für Hoffmans Karriere) wichtige Filme, dennoch handelt es sich dabei eher um Gesellschaftssatiren (mit Hang zur Komödie), weniger um scharfe Kritik an der Gesellschaft und an US-amerikanischen Verhältnissen. Die Spielfilme der Retrospektive gehen tiefer, sind ernster, brisanter, kontroverser."

In "Midnight Cowboy" erfahren Rizzo (Hoffman) und Joe (Jon Voight) den American Way of Life als Albtraum. Drei Oscars (Film, Regie, Drehbuch), Globe für Jon Voight. Den texanischen Provinzler Joe Buck (Jon Voight), gut aussehend und kräftig gebaut, verschlägt es nach New York City; dort will er in Cowboy-Klamotten als Callboy für betuchte Damen das große Geld machen. Gleich zu Beginn erlebt er dabei eine Pleite, die ihn seine letzten Dollars kostet. Er lernt den linkischen Stadtstreicher und Kleinkriminellen Enrico "Ratso" Rizzo (Dustin Hoffman) kennen, der ihn zwar anfangs betrügt, mit dem er sich aber mangels eigener Ideen zusammentut und eine Behausung in einem Abbruchhaus teilt. Enrico zeigt Joe das wahre und ungeschminkte Großstadtleben und versucht ihn als Callboy zu managen, was ihm auch mehr oder weniger erfolgreich gelingt. Allerdings leidet er zunehmend unter Hustenanfällen und einer schlimmer werdenden Lungenerkrankung. Beide verfolgen nun das Ziel, genügend Geld aufzutreiben und nach Florida zu reisen - zum einen in der Hoffnung auf größere Erfolgsaussichten in Joe's Gewerbe, zum anderen zur Wiederherstellung von Enricos angeschlagener Gesundheit. Eines Tages schaffen sie es, und während der gemeinsamen Busfahrt nach Miami schmeißt Joe sein Cowboy-Outfit in den Müll, angewidert vom falschen amerikanischen Traum, der sich für ihn nicht erfüllt hat. Für Enrico indes kommt es schlimmer.

Der Film hat drei Academy Awards (Oscars) für Film, Regie und Drehbuch erhalten, zudem gab es vier weitere Nominierungen (darunter Hoffman, Voight). red

kinowerkstatt.de

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