Den Alltag nachhaltig erleichtert

Rohrbach · Von Geburt an sitzt Lars aus Rohrbach im Rollstuhl. Keine einfache Situation, auch für seine Eltern, die ihn die Treppen bis zum Obergeschoss tragen müssen. Durch Unterstützung der Blieskasteler Schutzengel wurde nun ein Außenlift am Haus angebaut.

 Lars Prommersberger mit seinen Eltern sowie Klaus Port vom Schutzengelverein (Dritter von links) vor dem neuen Außenaufzug. Foto: Cornelia Jung

Lars Prommersberger mit seinen Eltern sowie Klaus Port vom Schutzengelverein (Dritter von links) vor dem neuen Außenaufzug. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Lars Prommersberger ist vier Jahre alt. Er kam zu früh auf die Welt und leidet unter Tetraparese, der Lähmung aller vier Gliedmaße, und Epilepsie. Er ist in seiner Bewegung stark eingeschränkt und auf Hilfe angewiesen. Kurz vor seiner Geburt kauften seine Eltern Alexandra und Andreas ein Häuschen in Rohrbach , das sie renovierten. Lars und seine Eltern wohnen im Ober- und Dachgeschoss, die Großeltern im Parterre. Der Rollstuhl, in dem Lars sitzt, ist noch relativ schmal und kann im Haus trotzdem nicht fahren. Treppen muss der für sein Alter groß gewachsene Junge getragen werden, was mit zunehmendem Gewicht schwieriger wird.

Ein Tausch der Wohnungen mit den Großeltern fiel wegen deren zunehmenden Alters aus. Ein Aufzug wäre die beste Lösung, war jedoch unerschwinglich. Lars' Oma las in der Zeitung schon oft, dass der Schutzengelverein Blieskastel in solchen Situationen hilft. Eine Freundin der Familie stellte den Kontakt her. "Bisher dachte ich, dass er nur Menschen aus Blieskastel hilft", erzählt Edith Prommersberger. "So haben wir auch angefangen", sagt Klaus Port vom Verein, "doch das Geld kommt von vielen Spendern aus der Region, wo es auch bleiben soll." Man wolle Hilfe für den Alltag bieten und stimme sich mit den Spendenempfängern ab.

Da geht es eben nicht um eine Sparversion, sondern um optimale, solide und nachhaltige Lösungen. Der Schutzengelverein konnte in sechseinhalb Jahren Spendenprojekte im Wert von rund einer halben Million Euro verwirklichen. "Das ist schon eine Hausnummer für so einen kleinen Verein", findet Port. Vergangenen Samstag übergab der Verein symbolisch 50 000 Euro für die Montage des Außenaufzugs am Haus von Lars. Symbolisch deshalb, weil das Geld bereits verbaut wurde und der neue Aufzug bereits acht Wochen in Betrieb ist. Der Aufzug über drei Etagen bedeutet eine enorme Erleichterung für die Familie, auch wenn vor und nach der Installation viel Eigenleistung erbracht werden musste. Ein Anbau musste abgerissen und Innentüren geschaffen werden. "Wir sind superhappy", freut sich Alexandra Prommersberger. Dem Vorsitzenden des Schutzengelvereins stand bei der offiziellen "Einweihung" des Fahrstuhls die Freude ins Gesicht geschrieben. Viele potenzielle Spender wurden angesprochen, Türklinken geputzt und viele Veranstaltungen gestemmt, damit jedes Mal Spenden für den guten Zweck zusammenkommen. "Wir verstehen uns als Triebfeder, um andere zu motivieren", meint Port, "und wenn man will, geht Vieles."

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