Ortsrat Rohrbach Fischerhütte am Glashütter Weiher braucht einen neuen Pächter

Rohrbach · Die Verpachtung der Fischerhütte am Glashütter Weiher soll neu ausgeschrieben werden. Gleichzeitig sollen die Suche nach einem Investor forciert und auf mittlere bis lange Sicht ein Neubau erfolgen.

 Der Ortsrat Rohrbach debattierte über die Zukunft der Rohrbacher Fischerhütte, deren Pächter den Vertrag gekündigt hat.

Der Ortsrat Rohrbach debattierte über die Zukunft der Rohrbacher Fischerhütte, deren Pächter den Vertrag gekündigt hat.

Foto: Jörg Martin

Das hat am Mittwochabend mehrheitlich, bei einer Enthaltung, der Ortsrat Rohrbach bei seiner Sitzung im Bürgerhaus beschlossen. Der Debatte ging unmittelbar vorher eine Begehung durch einen Teil des Gremiums voraus.

„Es ist noch eine Bausubstanz da“, meldete Roland Weber (parteilos). Wie der Ortsvorsteher berichtete, sei das Holz der Hütte teilweise angefault, das Eternitdach stammt noch aus dem Baujahr 1973, es gab kleinere Wasserschäden, und der Zustand der Toiletten sei in Ordnung. Die Hütte steht auf dem Gelände der Landesforstverwaltung (früher Forstamt Blieskastel).

Das Gebäude sei quasi irrtümlich von der ehemals selbstständigen Gemeinde Rohrbach dort errichtet worden. 1981 wurde nachträglich ein Pachtvertrag zwischen der Landesforstverwaltung und der Stadt St. Ingbert, der ein recht kleines Flurstück dort gehört, geschlossen worden. Die Stadtverwaltung hatte das Objekt bis 2004 lange Zeit an eine örtliche Metzgerei und seither an den jetzigen Inhaber verpachtet. Der Gastronom hat den Vertrag nun zum 31. Oktober 2022 gekündigt. Bereits vor einiger Zeit hat der Ortsrat deshalb einen Ausschuss gebildet, der sich Gedanken um die Zukunft des Ganzen machen soll. „Was passiert mit der Hütte?“; wollte Roland Weber perspektivisch wissen.

Wenn keine Neuverpachtung erfolgt und die Hütte einfach geschlossen wird, befürchtet der Ortsvorsteher nicht nur den Zerfall, sondern auch an einem Ort der Naherholung starken Vandalismus. Er schlug vor, einen neuen Pächter zu suchen und hierbei eine Grundsanierung zu betreiben. Bereits 2013 wurden rund 380 000 Euro für den Abriss und Neubau veranschlagt. Kosten, die längst überholt sein dürften, vermutet der Ortsvorsteher.

„Die Stadt hat absolut kein Geld“, berichtete Jörg Schuh, CDU-Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Ausschuss. Es hätten jedoch zwei Personen Interesse gezeigt, in einen Neubau, gegebenenfalls an einem Standort näher am Wasser statt auf der anderen Straßenseite zu investieren. Die Gespräche mit den Investoren könnten kurzfristig stattfinden. Wichtig sei, so Schuh, dass man keinen „extremen Tourismus“ und keine Konkurrenz zur bereits existierenden Gastronomie weiter oberhalb schaffen möchte.

„Der ursprüngliche Charakter soll erhalten bleiben“, so der Unionspolitiker. Auch solle der Angelsteg beibehalten und frei zugängliche Toiletten geschaffen werden. Nicht zuletzt sei eine Verbesserung der Park- und Verkehrssituation hierzu unabdingbar. Für all das sei jedoch die Klärung der ungewöhnlichen Grundstückssituation erforderlich. „Dieser Prozess dauerte noch Monate, wenn nicht sogar Jahre“, befürchtete Herdis Behmann.

Für die SPD-Fraktionsvorsitzende wäre zuerst der Verbleib der jetzigen Hütte zu klären. Auch sie könne sich eine erneute Verpachtung als positive Zwischenlösung vorstellen. „Mehr als kosmetische Reparaturen packt der städtische Haushalt nicht. Die Situation ist echt fies“, gab Melanie Fritsch von der Stabsstelle Wirtschaft und Tourismus der Stadt St. Ingbert zu bedenken. Auch die städtische Mitarbeiterin sieht die Grundstücksfrage als größtes Hindernis. „Gegebenenfalls müsste die Stadt das Gelände vom Saarforst kaufen“, meinte Fritsch. „Die Hütte hat Potenzial“, fand der Ortsvorsteher und schlug vor, nachdem wichtige Schönheitsreparaturen durchgeführt wurden, eine kurzfristige Verpachtung in die Wege zu leiten und auf lange Sicht einen Investor zu finden.

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