Debatte über kommunale Bildungspolitik

St Ingbert · Der Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales des St. Ingberter Stadtrates befasst sich am morgigen Donnerstagabend mit dem Thema Flüchtlingskinder in Bildungseinrichtungen.

 Flüchtlingskinder benötigen oftmals gesonderte Betreuung durch das Lehrpersonal. Foto: Patrick Pleul/dpa

Flüchtlingskinder benötigen oftmals gesonderte Betreuung durch das Lehrpersonal. Foto: Patrick Pleul/dpa

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Auf Antrag des Fraktionsvorsitzenden der Bürgerfraktion "Wir für St. Ingbert", Dominik Schmoll, wird während der nächsten Sitzung des Ausschusses für Kultur, Bildung und Soziales am Donnerstag der Tagesordnungspunkt "Flüchtlingskinder in den St. Ingberter Bildungseinrichtungen" thematisiert. Durch den in den letzten Monaten gestiegenen Familiennachzug anerkannter Flüchtlinge gebe es laut Schmoll eine verstärkte Nachfrage nach Kindergarten- und Grundschulplätzen. Eine eingehende Beratung über die zukünftige Bildungspolitik und den Förderbedarf der Flüchtlingskinder wird erbeten. Die Stadtverwaltung hat auf Schmolls Bitte hin bereits vorab Zahlen bezüglich des Familiennachzugs im Zusammenhang mit den Bildungseinrichtungen veröffentlicht. Demnach leben in St. Ingbert und den umliegenden Ortsteilen 134 Flüchtlingskinder im kindergartenfähigen Alter. 51 von ihnen besuchen eine der 17 Kindertagesstätten der Mittelstadt. Lediglich die Kindertagesstätten St. Franziskus, St. Johannes in Rohrbach und Sonnenblume in Hassel betreuen zurzeit kein Flüchtlingskind. Die Kitas Luitpoldschule und Louise Schlepper beaufsichtigen mit sechs respektive neun die meisten Flüchtlingskinder - ein Anteil von zwölf Prozent gemessen an der Anzahl der dort gesamt zur Verfügung stehenden Plätze (50 beziehungsweise 75). In den Ortsteilen Oberwürzbach und Rentrisch besucht je ein Flüchtlingskind die städtische Kindertagesstätte, in Rohrbach sind es drei. Insgesamt wurden 23 Kinder im Kindergartenjahr 2016/17 aufgenommen, für das kommende benötigen 25 Kinder einen Kita-Platz. Die städtischen Einrichtungen in Rohrbach, Oberwürzbach und Rentrisch bieten aktuell zwischen vier und fünf freie Plätze.

Bei den Grundschulen weist die Rischbachschule und ihre Depandance, die Wiesentalschule, mit 45 Flüchtlingskindern einen Flüchtlingsanteil von 16 Prozent auf. Getrennt berechnet besuchen 21 Flüchtlingskinder die Rischbachschule, 24 die Wiesentalschule. Acht Neuanmeldungen werden für das kommende Schuljahr prognostiziert. Die Grundschule Pestalozzischule betreut bei 283 Schülern acht Flüchtlingskinder, wobei alle Flüchtlinge am Standort Rohrbach und nicht in der Depandance Eisenbergschule in Hassel unterrichtet werden. Die Albert-Weisgerber-Schule und die Südschule verzeichnen einen Flüchtlingsanteil von sechs beziehungsweise acht Prozent, die Prognose für 2017/18 ist steigend.

Im Rahmen der freiwilligen Nachmittagsbetreuung melden die Freiwilligen Ganztagsschulen in St. Ingbert einen Flüchtlingsanteil von knapp zehn Prozent. Bezüglich der weiterführenden Schulen konnte die Verwaltung des Saarpfalz-Kreises keine Angaben zu den Flüchtlingskindern machen und verwies auf das Bildungsministerium, dessen Stellungnahme nicht vorliegt. Des Weiteren sollen die Schulbezirksgrenzen in der kommenden Sitzung debattiert werden. Die Stadtverwaltung betonte allerdings im Vorfeld, dass laut der städtischen Stabstelle Integration der Familiennachzug sowie die Weitervermittlung an geeignete Wohnungen noch im Gange sei, so dass zur Zeit noch keine Angaben zu endgültigen Wohngebieten und einer etwaigen Umlegung der Schulbezirksgrenzen gemacht werden könnten.

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