Das „Stadtradeln” ist in St. Ingbert gestartet

St Ingbert · Drei Wochen lang wollen Stadtradler auch in St. Ingbert klimabewusst unterwegs sein. Bis zum Start waren 124 Teilnehmer gemeldet.

 Am Samstag wurde in der St. Ingberter Fußgängerzone der Startschuss fürs Stadtradeln gegeben. Neben Oberbürgermeister Hans Wagner waren auch Ministerin Anke Rehlinger (rechts daneben) und SR-Modratorin Sonja Marx (links neben dem OB) mit von der Partie. Foto: Cornelia Jung

Am Samstag wurde in der St. Ingberter Fußgängerzone der Startschuss fürs Stadtradeln gegeben. Neben Oberbürgermeister Hans Wagner waren auch Ministerin Anke Rehlinger (rechts daneben) und SR-Modratorin Sonja Marx (links neben dem OB) mit von der Partie. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Am vergangenen Samstag wurde vor der Alten Kirche "angeradelt", denn ab diesem Tag nimmt die Stadt zum zweiten Mal für drei Wochen am "Stadtradeln" teil. Im vergangenen Jahr ging St. Ingbert unter den teilnehmenden saarländischen Kommunen mit 54 000 erradelten Kilometern als "Vize-Meister" hervor. Mit der Kampagne des Klima-Bündnisses soll aktiv für den Umweltschutz eingestanden werden. "Wir wollen das Bewusstsein dafür schärfen, einmal mehr das Fahrrad zu benutzen, denn man ist damit schnell, gesund und kostengünstig unterwegs", warb Astrid Klug, Leiterin der Abteilung Klimaschutz, Energie, Verkehr und Luftfahrt im saarländischen Wirtschaftsministerium, für das zweirädrige Fortbewegungsmittel.

Im Alltag sei das Umdenken beziehungsweise Umsteigen aufs Rad noch nicht großflächig angekommen. Auch deshalb beteilige man sich als eine von 24 saarländischen Kommunen an dieser Aktion. Bis zum Start am Samstagvormittag waren 124 St. Ingberter, die in den nächsten drei Wochen komplett aufs Auto verzichten wollen, im Rathaus registriert. Wer mindestens noch einen Mitfahrer fand, konnte sich als Gruppe registrieren lassen und als Team auf Kilometer-Jagd gehen. Den Besten winken Preise, aber gewonnen haben sie mit dem Verzicht aufs Auto bereits jetzt.

Gerade kurz vor dem Beginn des Stadtradelns wünschte man sich als Autofahrer auf der Suche nach einem innerstädtischen Parkplatz, man hätte ein Fahrrad dabei. "Auch wer sich noch nicht angemeldet hat, kann jederzeit noch dazustoßen", forderte Wirtschaftsförderer Thomas Debrand zum Mitmachen auf. Am fehlenden Fahrrad sollte es nicht scheitern. Denn an einem der Stände der beiden Flohmärkte, die zeitgleich in Sichtweite der Engelbertskirche stattfanden, konnte man eins für wenig Geld erwerben. Der Oberbürgermeister verzichtet in nächster Zeit ebenfalls weitestgehend aufs Auto, auch wenn er mit seinem "E-Mobil" sowieso schon umweltschonender als andere unterwegs ist. Zumindest den von und zum Rathaus wird er auf zwei Reifen zurücklegen. "Sechs Kilometer hin und genau so viel wieder zurück", rechnete Hans Wagner vor. So sollten bei ihm am Ende mindestens rund 160 Kilometer zu Buche schlagen, wenn man abzüglich der Feiertage nur den reinen Arbeitsweg zugrunde legt.

Der St. Ingberter Gewinner vom vergangenen Jahr hatte rund das Zehnfache vorzuweisen. Doch es kommt nicht nur auf die Masse an. "Die Message soll sein: Stadtradeln ist gut, jeden Tag das Fahrrad zu nutzen ist besser", so Julia Roos, bei der Stadt für den Bereich Tourismus verantwortlich. Bei der Auftaktrunde durch den Stadtpark war Anke Rehlinger mit von der Partie. Das Stadtradeln sei nicht nur eine Entlastung fürs Klima und die Straßen, sondern mache zudem noch Spaß. "Es geht auch darum, dass man die Kommunalpolitiker für dieses Thema sensibilisiert, die beispielsweise über so praktische Sachen wie Abstellmöglichkeiten für Fahrräder entscheiden: Da haben wir noch Nachholbedarf", so die Verkehrsministerin, "das Thema wird an Dynamik gewinnen und ist gut für alle, die sich bewegen wollen.

Radel-Star in diesem Jahr ist die SR-Modratorin Sonja Marx. "Ich war so unvorsichtig und habe im vergangenen Jahr zugesagt, aber unter der Bedingung, dass man mir ein E-Bike zur Verfügung stellt. Jetzt hat mir Fahrrad Theodor eins gegeben und ich muss fahren", sagt die St. Ingberterin kurz vor dem Startschuss lachend. Dabei sei es für sie weniger eine Herausforderung, zur Arbeit auf den Halberg zu kommen, sondern vielmehr die täglichen Wege, die man als Hausfrau und Mutter sonst mit dem Auto zurücklegt.

Zum Thema:

Die Aktion "Stadtradeln", bei der auf's Auto verzichtet wird, geht bis Freitag, 9. Juni. Anmeldungen sind unter www.stadtradeln.de oder www.st-ingbert.de/aktuell/stadtradeln möglich. Der ADFC St. Ingbert bietet in dieser Zeit jeweils dienstags eine Feierabend-Tour an. Weitere Infos dazu unter www.adfc-saar.de/tour .

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