Katzenfreunde Das Sommerfest hilft den kleinen Stubentigern

Oberwürzbach · Das Katzenhaus in Oberwürzbach hat seine Kapazitätsgrenze mit 71 Tieren erreicht. Probleme mit Fund- und- oder Abgabekatzen.

 Gerade die kleinen Katzen, von denen das Katzenhaus derzeit 37 beherbergt, hatten es den Besuchern des Sommerfestes angetan.

Gerade die kleinen Katzen, von denen das Katzenhaus derzeit 37 beherbergt, hatten es den Besuchern des Sommerfestes angetan.

Foto: Cornelia Jung

Am vergangenen Wochenende hatte das Katzenhaus Oberwürzbach, das vom Verein der Katzenfreunde Wadgassen geleitet wird, zu seinem Sommerfest eingeladen. Normalerweise ist es eingangs der Farrenbergstraße ruhig, aber an diesen beiden Tagen füllte sich das Außengelände, wo es einen Flohmarkt, eine Tombola und einen Essens- und Getränkestand gab, schnell mit Leben. Dabei wollte längst nicht jeder Besucher unbedingt eine der derzeit dort derzeit wohnenden Katzen und Kater sehen oder mitnehmen, sondern sie kamen auch, um die großartige Arbeit des Vereins zu würdigen.

„Wir haben bereits Katzen von hier. Heute nehmen wir keine mit, aber wir können den Verein unterstützen, indem wir hier was essen und trinken“, sagt Jörg Rixecker, der deshalb sogar an beiden Tagen von Riegelsberg nach Oberwürzbach gekommen war, „wenn wir aber nochmal eine Katze holen würden, dann immer wieder von hier.“ Das „gute Gefühl“ bezüglich des Katzenhauses bestätigt auch seine Partnerin, die liebevoll über ihre Adoptiv-Katzen spricht. „Wir haben drei Katzen aus dem Katzenhaus und immer welche mit Handicap“, so Anja Laßotta. Man habe sich damals bewusst für schwer vermittelbare „Felle“ entschieden, um ihnen noch ein schönes Leben zu ermöglichen. „Und das war die richtige Entscheidung“, sagt sie. Die ehemaligen Problemfälle, die zum Teil nicht richtig laufen konnten, hätten sich zu Prachtkerlen entwickelt. „Die sind alle so lieb und zutraulich geworden“, schwärmt die 46-Jährige. Mit dieser Erfahrung fiel es den beiden nicht schwer, sich am Sommerfest auch für eine Mitgliedschaft im Verein der Katzenfreunde zu entscheiden.

Und sie waren nicht die einzigen. Die Vereinsvorsitzende ist dankbar für jede Zuwendung, denn gerade im Sommer kommt das Haus nicht nur räumlich an seine Grenzen, sondern auch finanziell. „Von den aktuell 71 Tieren im Haus sind 37 Kitten. Wir sind am Limit und können keine Tiere mehr aufnehmen. Leider bekommen wir keine Unterstützung aus öffentlicher Hand wie die Tierheime, sondern finanzieren alles aus Spenden“, berichtet Beatrice Speicher-Spengler. Man sei auf Futterspenden dringend angewiesen. Aber auch Geld für den Tierarzt oder für notwendige Reparaturen werde gebraucht. So müsste die marode Treppe im Haus erneuert werden, nicht aus Schönheits-, sondern aus Sicherheitsgründen. An den beiden Sommerfesttagen, erklimmen viele Besucher deren Stufen, um sich über die Haltung der Katzen zu informieren oder weil Interesse an einem Stubentiger besteht. Wer die Entwicklung des Hauses verfolgt, bemerkt Veränderungen sofort. So werden die alten Käfige mit Holzrahmen sukzessive gegen welche mit Alu-Rahmen ausgetauscht, die sich wesentlich besser reinigen und desinfizieren lassen.

Das sorgt für bessere Haltungsbedingungen und vor allem angenehmere Gerüche. Auch aus dem Erlös des Festes wird wieder eines der Zimmer solch ein Alu-Gehege bekommen. Der „Job“ der Ehrenamtlichen besteht nicht nur in der Hege und Pflege der im Katzenhaus wohnenden Tiere, sondern auch in deren Vermittlung. So konnten im vergangenen Jahr 324 Samtpfötchen in liebevolle Hände abgegeben werden. Die Vereinsmitglieder holen aber auch Tiere bei kranken oder verstorbenen Katzenbesitzern ab, fangen verwilderte Katzen ein, kastrieren sie und bringen ganz viel Geduld auf, um deren Vertrauen zu bekommen. An die 40 Führungen durchs Katzenhaus gab es am Wochenende und zwölf Kätzchen wurden von Gästen des Festes vorreserviert. Speicher-Spengler und ihre Mitstreiter waren zufrieden mit dem Besuch. Auch die Kinder, denn sie machten im schattigen Garten Riesenseifenblasen, begegneten einem Fernsehhund und konnten sich schminken lassen. Und obwohl alle Akteure im Verein Katzen lieben, gab die Vereinsvorsitzende ihnen eine wichtige Botschaft mit auf den Heimweg: „Es ist wichtig, seine Tiere kastrieren zu lassen, damit wir nicht immer diese Katzenschwemme haben.“

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