Das seltene Geburtstagsglück ist diesmal „schnapsig“

St Ingbert · Wer nur alle Schaltjahre Geburtstag hat, muss sich ans Vor- oder Nachfeiern gewöhnen. Dafür haben Menschen wie Michael Wenk mit dem 29. Februar als Geburtsdatum von vielen Erlebnissen mit diesem Ehrentag zu erzählen.

 Schaltjahr-Geburtstagskind Michael Wenk war zu Gast in unserer Redaktion. Foto: Yvonne Handschuher

Schaltjahr-Geburtstagskind Michael Wenk war zu Gast in unserer Redaktion. Foto: Yvonne Handschuher

Foto: Yvonne Handschuher

Wann wird gefeiert, wann wird gratuliert? Mit diesen Fragen muss sich Michael Wenk in diesem Jahr nicht rumschlagen. Normalerweise aber schon, denn er hat am 29. Februar Geburtstag - und den gibt es bekanntlich nur alle vier Jahre, im Schaltjahr 2016 ist es mal wieder soweit. Kurz vor seinem Ehrentag hat der St. Ingberter Wenk die Redaktion besucht. Er wird am 29. Februar 44. In den "normalen" Jahren lässt er sich am 1. März feiern und gratulieren. Er berichtet, dass dennoch in jedem Nicht-Schaltjahr die Frage kommt: "Wann sollen wir gratulieren, am 28. Februar oder am 1. März?" Wenn man es genau nimmt und nur die Schaltjahre zusammenrechnet, wird der verheiratete Vater eines vierjährigen Sohnes dieses Jahr gerade einmal elf Jahre alt. "Ich werde also schnapsig", erzählt er gut gelaunt.

Für den Energieelektroniker ist sein Geburtstag etwas Besonderes. "Klar war das gerade in der Kindheit manchmal blöd, denn am 1. März ist der Geburtstag irgendwie schon vorbei", berichtet Wenk. Dennoch: Vom Feiern hat ihn das nie abgehalten - und der 29. Februar alle vier Jahre war und ist dann eben immer ganz besonders. "Als ich älter war, hat man mir in den Jahren zwischen den Schaltjahren oft direkt um Mitternacht gratuliert, so nach dem Motto, dass man den einen Moment zwischen dem 28. Februar und dem 1. März festhalten wollte." Lustig sei auch, wenn er neuen Kollegen erzählt, dass er dieses Jahr Geburtstag habe. Wenk: "Dann schauen immer alle entgeistert, da niemand an den 29. Februar denkt." Er findet, dass es immer wieder witzig sei, das zu erzählen. So häufig findet man die Menschen, die am 29. Februar feiern dürfen, nicht. Michael Wenk selbst kennt auch niemanden, der ebenfalls an diesem "besonderen Tag" Geburtstag hat. "Bei meiner Musterung bei der Bundeswehr habe ich mal jemanden getroffen, der auch am 29. Februar Geburtstag hatte und auch noch im gleichen Jahr geboren war. Wir haben uns aber wieder aus den Augen verloren."

Positiv ist: Michael Wenk weiß natürlich immer ganz genau, wann Schaltjahr ist und nimmt sich dann auch entsprechend frei. Am 29. Februar wird er jetzt also erst mal "schnapsig". Da wird mit einem Tag der offenen Tür natürlich ordentlich gefeiert, auch wenn sein Geburtstag auf einen Montag fällt. Übrigens: In den Jahren zwischen den Schaltjahren tritt Michael Wenk am 1. März auch manchmal mit seinem Geburtstag "zurück", da an diesem Tag die Cousine seiner Frau "wirklich" Geburtstag hat. Aber dieses Jahr besteht dieses Problem ja erstmal nicht. Und nach dem 29. Februar heißt es dann wieder warten, auf den nächsten 29. Februar im Jahr 2020.

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