Das Risiko liegt allein bei der Bevölkerung

kalkabbau Das Risiko liegt allein bei der Bevölkerung Zu „Kalkabbau wird politisches Thema“ vom 22./23.

Februar:

Seit die Bürger von Erfweiler-Ehlingen sich wegen des Schwerlastverkehrs in Folge des Kalksteinbruchs belästigt fühlen, fürchten sie auch die geplante Erweiterung. Daraus ergäben sich über 440 000 Lkw-Fahrten mit allen negativen Folgen: Lärm - Dreck - Staub - Abgase - Zerstörung der Straßen - Gefahrensituationen beim Begegnungsverkehr und das mindestens für die nächsten 25 Jahre. Die Kernfrage, die sich hier stellt: Wieso konnte ein Kalksteintagebau mit all seinen vorgenannten negativen Begleiterscheinungen, der direkt an eine Kernzone der Biosphäre (Kalbenberg Süd) angrenzt, überhaupt genehmigt werden? Wer hat den Antrag geprüft? Wer hat ihn 2011 genehmigt? Wer trägt hierfür die Verantwortung? Ganz offensichtlich wogen hier die Interessen eines einzelnen Steinbruchunternehmers ungleich schwerer, als die große Sorge der Bevölkerung, der Zerstörung und Umweltbelastung durch den Schwertlastverkehr während der nächsten 25 Jahre machtlos zusehen zu müssen. Und der Verlust des Biosphärenstatus wird dabei auch noch, ohne mit der Wimper zu zucken, so ganz nebenbei als ein verkraftbares "kleineres" Übel, in Kauf genommen, oder wie soll man die "Sorglosigkeit", mit der hier abgewogen wird, anders interpretieren. Auch für die UNESCO ist ein Kalkstein-Tagebau mit Baggern, Muldenkippern und schwerem Gerät unmittelbar neben einer Kernzone der Biosphäre (Eine Kernzone darf man nicht mal als Wanderer betreten!) völlig widersprüchlich und könnte ohne weiteres als Grund für eine Aberkennung des Biosphären-Status und somit auch Streichung aller Fördergelder dienen. Es gibt hier kein Nutzen/Risikoverhältnis, das gegeneinander abgewogen werden könnte. Der Nutzen liegt einzig und allein beim Steinbruchunternehmer und das Risiko einzig und allein bei der Bevölkerung und im eventuellen Verlust unseres Biosphären-Status. Gabriele Feibel, Erfweiler-Ehlingen

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