Kinowerkstatt Gleich zwei Filme über sehr ungleiche Brüder

Homburg/St. Ingbert · Das interessante Programm der Kinowerkstatt in St. Ingbert vom 5. bis 8. Juli: „Sisters brothers“ und „25 km/h“.

 In „The Sisters Brothers“ wird auch scharf geschossen.

In „The Sisters Brothers“ wird auch scharf geschossen.

Foto: Wild Bunch Germany 2018

Lange erwartet, zeigt die Kinowerkstatt in St. Ingbert an diesem Wochenende, Freitag, 5. Juli, am Sonntag, 6. Juli und am Montag, 7. Juli, jeweils um 20 Uhr, den mit viel Ironie und Witz erzählten neuen Film von Jacques Audiard: „The Sisters Brothers“ (Frankreich, Spanien, Rumänien, USA, Belgien 2018) Original-Titel: „Les fréres sisters“) mit John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal, Riz Ahmed, Rutger Hauer, Rebecca Root, Carol Kane, Allison Tollman und anderen.

Beim Filmfestival von Venedig mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie ausgezeichnet, hervorragend besetzt mit John C. Reilly, der sich gemeinsam mit seiner Frau, der Produzentin Alison Dickey, die Rechte am zugrunde liegenden gleichnamigen Roman des Kanadiers Patrick deWitt von 2011 gesichert hatte, sind neben Reilly mit Joaquin Phoenix (Charlie) und Jake Gyllenhaal (John Morris) zwei weitere große US-Schauspieler zu sehen. So war es jetzt auch an der Romanvorlage von Patrick de Witt das Bruderthema, das Audiard besonders reizte: „Das ist das Porträt zweier Brüder, es geht um Brüderlichkeit und um die Dynamik zwischen den beiden, also auch darum, wer von beiden der Chef ist, ein Verhältnis, das sich im Laufe des Films umkehrt,“ so der Regisseur in einer Kurzbeschreibung des Films. Darin klingt ein sehr persönliches Echo mit: Audiard hat den Film seinem älteren Bruder Francois gewidmet, der als Regieassistent ebenfalls im Filmgeschäft tätig war und mit nur 26 Jahren bei einem Autounfall starb.

Für alle die den wunderbaren Film „25 km/h“ mit Bjarne Mädel und Lars Eidinger verpasst haben, bietet die Kinowerkstatt am Samstag, 6. Juli, um 20 Uhr die Gelegenheit, sich einen der vergnüglichsten Filme des Jahres noch einmal anzuschauen. In „25 km/h“ (Deutschland 2018) von Markus Goller, Drehbuch: Oliver Ziegenbalg, mit Lars Eidinger, Bjarne Mädel, Franka Potente, Alexandra Maria Lara, Wotan Wilke Möhring u.a. (Länge: 116 Minuten, FSK: ab 6 Jahren) treffen sich zwei ungleiche Brüder, der eine Schreiner im Schwarzwald, der andere erfolgreicher Geschäftsmann, gerade aus Singapur eingeflogen, nach 30 Jahren bei der Beerdigung des Vaters in der schwäbischen Heimat wieder aufeinander, prügeln sich noch am offenen Grab, um nach einer beschwipsten Tischtennispartie auf dem Dachboden des elterlichen Hofs einen Jugendtraum nachzuholen: mit den Mofas vom Brunnen des schwäbischen Dorfes bis zum Timmendorfer Strand - und zwar sofort. Trotz der gemächlichen Fahrt auf den Uralt-Mofas mit titelgebender Höchstgeschwindigkeit erzählt Goller die Geschichte in teils wahnwitzigem Tempo, angetrieben von Synthie-Klängen von „The Cure“ und „Camouflage“.

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