Kinoprogramm Ein Roadmovie mit bekannten Schauspielern
St. Ingbert · Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt am Wochenende „25 km/h“ mit Lars Eidinger, Bjarne Mädel und Wotan Wilke Möhring.
Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt am Freitag, 24. Mai, und am Samstag, 25. Mai, jeweils um 20 Uhr den Film „25 km/h“ (Deutschland 2018) von Markus Goller, mit Lars Eidinger, Bjarne Mädel, Franka Potente, Alexandra Maria Lara, Wotan Wilke Möhring und anderen. Zwei ungleiche Brüder, der eine Schreiner im Schwarzwald, der andere erfolgreicher Geschäftsmann gerade aus Singapur eingeflogen, treffen nach 30 Jahren bei der Beerdigung des Vaters in der schwäbischen Heimat wieder aufeinander, prügeln sich noch am offenen Grab, um nach einer beschwipsten Tischtennispartie auf dem Dachboden des elterlichen Hofs einen Jugendtraum nachzuholen: mit den Mofas vom Brunnen des schwäbischen Dorfes bis zum Timmendorfer Strand, und zwar sofort. Mit dem TV-Liebling Bjarne Mädel und dem Film- und Theaterliebling Lars Eidinger besetzt, spielt der Film mit den klassischen Motiven des Roadmovie. Regisseur Markus Goller kennt sich aus mit dem Genre: 2010 schickte er nach einem Drehbuch von Oliver Ziegenbalg Matthias Schweighöfer und Friedrich Mücke in „Friendship!“ als zwei Ossis kurz nach der Wende von der Ost- zur Westküste der USA. Es wurde der erfolgreichste deutsche Film des Jahres. 2017 folgte „Simpel“, in dem ein junger Mann (Frederick Lau) mit seinem behinderten Bruder (David Kross) aus der norddeutschen Provinz nach Hamburg reist, um dort den Vater zu suchen. Bei aller Schwere des Themas gelang Goller damit auch ein urkomischer Film. Trotz der gemächlichen Fahrt auf den Uralt-Mofas mit titelgebender Höchstgeschwindigkeit erzählt Goller die Geschichte in teils wahnwitzigem Tempo, angetrieben von Synthie-Klängen von „The Cure“ und „Camouflage“.
Noch einmal läuft am Sonntag, 26. Mai, um 20 Uhr in der Kinowerkstatt die Dokumentation „Was kostet die Welt“. Vorgestellt wurde diese spannenden Doku auf dem Dokumentarfilmfestival Leipzig: Sie spielt auf Sark, der im Ärmelkanal gelegenen, kleinen Insel, die Europas letzter Feudalstaat war. Einst britischer Kronbesitz fanden die ersten demokratischen Wahlen hier erst vor zehn Jahren statt. Keiner der rund 600 Einwohner besaß bislang das Land, auf dem er lebte. Das Leben war einfach und beruhte mehr auf gegenseitigem Vertrauen als auf Gesetzesvorgaben.
Diese Tradition aber wurde jäh zertrümmert, als zwei milliardenschwere Brüder begannen, juristisch gegen die Gesetze und Parlamentsbeschlüsse von Sark vorzugehen und Stück für Stück der Insel aufzukaufen. Was mit Rechtsstreitigkeiten begann, setzt sich bald in Kampagnen und Szenarios von unterschiedlicher Herkunft fort. Sark wurde so zum Schauplatz eines geradezu abstrusen modernen Medien-, Finanz- und Machtkonflikts.