Kinowerkstatt St. Ingbert Große Emotionen auf der Leinwand der Kinowerkstatt

St. Ingbert · Vier Filme im Programm der Kinowerkstatt St. Ingbert vom heutigen Freitag bis kommenden Montag.

 Helena Zengel in „Systemsprenger“.

Helena Zengel in „Systemsprenger“.

Foto: Port au Prince Verleih/Peter Hartwig

Der Spielfilm „Systemsprenger“ war der große Gewinner beim 9. Günter Rohrbach-Filmpreis in Neunkirchen am vergangenen Wochenende. Er läuft für alle, die ihn vorletzte Woche verpasst haben, noch einmal in der Kinowerkstatt St. Ingbert an diesem Freitag, 15. November, um 20 Uhr.

Der viel beachtete Film „Systemsprenger“ (Deutschland 2019) Regie: Nora Fingscheidt, mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet, für den Europäischen Filmpreis nominiert, erzählt von Benni, einer gewalttätigen Neunjährigen, die sich nach Geborgenheit sehnt und im Jugendhilfesystem durch alle Raster fällt. Nora Fingscheidt zeigt lauter engagierte Menschen, die mit viel persönlichem Einsatz nach Lösungen für Benni suchen.

Eine sehenswerte deutsch-deutsche Liebesgeschichte ist am Samstag, 16. November, um 20 Uhr mit dem Spielfilm „Wie Feuer und Flamme“ (Deutschland 2001) von Connie Walther, Drehbuch: Natja Brunckhorst, mit Anna Bertheau als Penelope „Nele“ Kaufmann, Antonio Wannek als Captain, Tim Sander, Nora Tschirner und anderen noch einmal zu sehen. Die wohlerzogene Nele aus West-Berlin verliebt sich in den Punkmusiker Captain aus Ost-Berlin.

Als zweiten Film in der seit 2017 bestehenden Film-Reihe „Jazzfilm-Raritäten“ präsentieren die Jazzfreunde St. Ingbert und die Kinowerkstatt am Sonntag, 17. November, um 20 Uhr den Spielfilm „Lady sings the Blues“ (USA 1972), Regie: Sidney J. Furie, mit Diana Ross, Billy Dee Williams, Richard Pryor, der als sehr freie Interpretation des Lebens der Jazz-Sängerin Billie Holiday bezeichnet werden kann. Er enthält viele Billie-Holiday-Musiknummern, die von Diana Ross neu interpretiert werden. Wenn Diana Ross das schüchterne, staksige Mädchen spielt, mit großen Augen und offenem Mund ihrem Schwarm nachstarrt, sich mit übertriebenem Eifer und dann mit rührender Scheu die erste Chance in einem Nachtclub erkämpft, hat sie am Mikrofon eine Präsenz und Unmittelbarkeit, ein erotisches und emotionales Fluidum, das von einer seltenen Faszination ist. „Schwarze Doris Day“ nannte man sie oder, als sie noch die „Supremes“ leitete, „Princess of Plastic Pop“. Hier aber singt sie mit samtener, schmiegsamer Stimme, einem ausdrucksstarken Timbre und einer quasi-instrumentalen Phrasierung viele Lieder wirklich wie Billie Holiday, deren berühmte elastische Modulation selbst billige Schlager zu sensiblen Blues machte - Jazz als Artikulation eines Lebensgefühls.

Am nächsten Samstag präsentieren die Jazzfreunde St. Ingbert in dieser Reihe „Jazz-Club – Der frühe Vogel fängt den Wurm“ aus dem Jahr 2004, von und mit Helge Schneider.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort