Das Kreuz im Wandel der Zeit

Blieskastel · In der Ausstellung „Kreuzdarstellungen aus Kunst und Volkskunst“ werden noch bis Sonntag, 15. Juni, Sammlungen von Gunter Altenkirch, Walter Gebhart und Udo May präsentiert. Zu sehen sind dabei ungefähr 500 Kreuze.

 Udo May, Gunter Altenkirch und Walter Gebhart (v. l.) präsentieren Kreuzdarstellungen in der Blieskasteler Markthalle. Foto: Fredi Brabänder

Udo May, Gunter Altenkirch und Walter Gebhart (v. l.) präsentieren Kreuzdarstellungen in der Blieskasteler Markthalle. Foto: Fredi Brabänder

Foto: Fredi Brabänder

Noch bis Sonntag, 15. Juni, gibt es in der Rathaus-Markthalle Blieskastel eine sehenswerte Ausstellung: "Kreuzdarstellungen aus Kunst und Volkskunst" zeigen die Sammlungen von Gunter Altenkirch, Walter Gebhart und Udo May. Das Kreuz ist eines der ältesten Symbole und Heilszeichen der Menschheit, so Gunter Altenkirch in seiner Laudatio zur Ausstellung. Hinweise auf vorchristliche Verehrung gebe es aus Assyrien als Symbol der Sonne und des Lebens und in Ägypten in Form des Henkelkreuzes als Symbol des Lebens. In dem geheimen Wissen der Kelten bilden fünf Punkte in verschiedenen Formen ein Symbol für die unbegrenzte Existenz, also die Ewigkeit, und eines dieser Zeichen ist ebenfalls eine Kreuzdarstellung, so der Volkskundler. In der Vierpunktesymbolik der Kelten tauchten mehrere Kreuzformen auf. In der Ausstellung werden Kreuze vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart gezeigt. Neben künstlerisch gestalteten Arbeiten sind industriell fabrizierte Teile sowie sehr individuell gestaltete Kreuze und auch Kuriositäten zu sehen. Jahrzehntelang haben Walter Gebhart und Udo May auf Flohmärkten in aller Welt Kreuze gesammelt, auf rund 600 Stücke schätzt allein Udo May seine Sammlung, und dabei wäre kein Kreuz doppelt. Es scheint wie ein kleiner Wettstreit zwischen ihm und Walter Gebhart zu sein, die Flohmärkte aufsuchen und nach Besonderheiten Ausschau halten. Viele Exemplare erhalte er auch von Mitbürgern, die wüssten, dass die Sachen bei ihm in guten Händen seien. Ein besonderes Kreuz hat Udo May der Ausstellung beigefügt, von ihm selbst gefertigt aus Muscheln "in seiner zweiten Heimat Portugal", wo er fünf Jahre aus beruflichen Gründen verbracht hat.

Etwa 500 Kreuze haben May und Gebhart in der Markthalle ausgestellt, die Sammlung von Gunter Altenkirch ergänzt die Ausstellung mit volkskundlichen Gegenständen und Erläuterungen zum Thema Kreuz.

Auf ein weiteres wichtiges Symbol der Menschen, von dem im Bliesgau noch eine große Menge an Belegen vorhanden wäre, weist Altenkirch hin: das Wegkreuz. Leider seien viele geschändet und vernichtet worden, dennoch wären sie wichtige Stationen der ländlichen Volksfrömmigkeit. Das Kreuz sei ein zentrales Zeichen der Christenheit, so Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener bei der Eröffnung. In der künstlerischen Darstellung im abendländischen Kulturkreis fänden sich im Laufe der Jahrhunderte eine Vielfalt an Ausdrucks- und Gestaltungsformen in der regionalen Kultur. Dies werde in der Ausstellung anschaulich dargestellt. Sie dankten den Ausstellern sowie Musiklehrer Christoph Nicklaus sowie Anna Becker und Johanna Greff vom Von der Leyen-Gymnasium für die musikalische Umrahmung der Ausstellungseröffnung.

Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 15. Juni. Sie ist bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

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