Wenn am 1. Januar der Abfall-Bewirtschaftungs-Betrieb (ABBS) der Mittelstadt St. Ingbert übernimmt und den Entsorgungsverband Saar (EVS) bei der Müllabfuhr ablöst, verändert sich für den Bürger konkret erstmal nichts. "Operativ bleibt alles gleich", sagt Gerd Lang, bei der Stadt St. Ingbert zuständig für Umwelt und Abfallbetrieb. Außer, dass der Vorausleistungsbescheid für 2016 von dem ABBS und nicht mehr vom EVS kommt. Die Abrechnung für 2015 flattert den Bürgern allerdings noch letztmalig vom EVS ins Haus. Soweit das Organisatorische.

Ändern werden sich die Gebühren (wir berichteten). Für die künftige Entleerung der Restmülltonne fällt bei einer 120-Liter-Tonne eine Basisgebühr von 54,96 Euro im Jahr an. Das ist nahezu mit dem Wert des EVS identisch. Darin enthalten sind 48 Kilogramm Müll. Ab dann kostet jedes weitere Kilo 34 Cent, bisher hat das Kilo 31 Cent gekostet.

Wenn der Bürger sein 120 Liter großes Restmüllgefäß insgesamt 26-mal im Jahr mit verschiedenen größeren Füllgewichten, insgesamt beispielsweise 144 Kilo, leeren lässt, zahlt er dafür künftig 103,92 Euro, beim EVS waren es 99,64 Euro. Das ist eine Preiserhöhung von gut vier Prozent.

Für die Biotonne hat der Bürger bisher im Jahr pauschal 58 Euro gezahlt. Jetzt zahlt er 59,28 Euro, darin enthalten sind 120 Kilogramm grüne Abfälle. Jedes weitere Kilo kostet jeden St. Ingberter Haushalt 15 Cent.

Wenn man wie Lang berichtet, davon ausgeht, dass der Durchschnittshaushalt 300 Kilo grünen Müll im Jahr produziert, würde das bedeuten, dass der Durchschnittshaushalt künftig für 180 Kilo zusätzlich bezahlen muss, das wären also 27 Euro im Jahr zusätzlich und entspricht einer Preiserhöhung von 49 Prozent. "Allerdings", so Lang abschließend, "kann der Bürger sparen, wenn er auch zur Kompostieranlage fährt oder selbst kompostiert."