Das Dorf der Zukunft im Blick

Niedergailbach. "Dieser Mehrgenerationentreff gibt uns eine Idee, wie das Dorf der Zukunft vor dem Hintergrund des demographischen Wandels aussehen kann: Ein Dorf, das als Lebensort für alle Generationen attraktiv bleibt", betonte Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Anke Rehlinger bei ihrer Besichtigung des Mehrgenerationentreffs in Niedergailbach

Niedergailbach. "Dieser Mehrgenerationentreff gibt uns eine Idee, wie das Dorf der Zukunft vor dem Hintergrund des demographischen Wandels aussehen kann: Ein Dorf, das als Lebensort für alle Generationen attraktiv bleibt", betonte Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Anke Rehlinger bei ihrer Besichtigung des Mehrgenerationentreffs in Niedergailbach. Das Vorzeigeprojekt werde vom Land und der Europäischen Union unterstützt. Die Ministerin überreichte Bürgermeister Alexander Rubeck im Beisein der Landtagsabgeordneten Elke Eder-Hippler (SPD) und Günter Becker (CDU) einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 98 000 Euro.

Im Gersheimer Ortsteil sind in den vergangenen Jahren sukzessive Gasthäuser sowie eine Bank- und eine Bäckereifiliale von der Bildfläche verschwunden. Als Mitte 2008 auch noch der örtliche Kindergarten geschlossen wurde, reifte in der Dorfgemeinschaft der Plan, das Kindergartengebäude als Begegnungsstätte mit Dorfcafé, Kultur- und Veranstaltungsraum sowie einer ehrenamtlich geführten Koordinierungsstelle für organisierte Nachbarschaftshilfe umzuwandeln. Die Ministerin freute sich darüber, dass vor dem Hintergrund des demographischen Wandels nicht der Kopf in den Sand gesteckt werde, sondern die Veränderung als Chance wahr genommen werde, um das Dorf für jungen Familien, Jugendliche aber auch älteren Menschen attraktiv zu erhalten "Dieser Mehrgenerationentreff kann als Impulsgeber für die Entwicklung im Dorf selbst, aber auch nach außen wirken", so Rehlinger.

Bürgermeister Alexander Rubeck erläuterte, dass sich die Gesamtkosten auf rund 200 000 Euro belaufen, wozu das Innenministerium auch noch eine Bedarfszuweisung von 20 000 beigesteuert habe. Innerhalb der Planung durch die Blieskasteler Planwerkstatt von Architekt Hans Hussong, habe mit Unterstützung des Gemeinderates und der Eigenleistungen von Niedergailbachern beispielsweise Putzarbeiten durchgeführt, Fenster- und Außentüren ersetzt, Maler- und Lackierarbeiten getätigt und Veränderungen im Heizungs- und Sanitärbereich erledigt. Auch sei eine neue Küche eingebaut worden. Um Menschen mit Handicaps die Nutzung zu ermöglichen, sei auch ein Treppenlift installiert worden.

Ortsvorsteher Otmar Gros erläuterte, dass das 520-Seelen-Dorf über eine funktionierende Gemeinschaft verfüge. Die großen Erfolge im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf soll leben" mit dem Bundessieg 2001 als Höhepunkt sowie die jährliche Gemeinschaftsleistung "Gälbacher Zeltkirb" seien dafür beredte Beispiele. Inmitten des Dorfes werde mit der neuen Einrichtung eine Möglichkeit des Austausches geschaffen. Dabei sollen sich Menschen zu Filmabenden treffen, Computerkurse generationsübergreifend angeboten, Kochkurse, deutsch-französische Begegnungen durchgeführt werden.

Seit Jahren habe auch der Jugendclub im Keller des Hauses seine Heimat gefunden. Das Projekt diene der Umsetzung des regionalen Entwicklungskonzeptes der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Biosphärenreservat Bliesgau und sei Teil des Leitprojektes "Innovativer Umgang mit den Folgen des demographischen Wandels", informierte Regionalmanager Torsten Czech. Nach wenigen weiteren Arbeiten kann der Bau im Oktober fertig gestellt werden.

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