Glashütter Weher Das Baden im Glashütter Weiher ist verboten

Rohrbach · Viele Besucher ignorieren die Verbotsschilder und schwimmen im Rohrbacher Wasserreservoir.

 Die Angler des ASV Rohrbach, sonntagmorgens am Glashütter Weiher. Oftmals werden sie von Besuchern des Weihers belästigt, die trotz Badeverbot den Weiher zum Schwimmen nutzen.

Die Angler des ASV Rohrbach, sonntagmorgens am Glashütter Weiher. Oftmals werden sie von Besuchern des Weihers belästigt, die trotz Badeverbot den Weiher zum Schwimmen nutzen.

Foto: Marie Theres Sand

Viele Badegäste finden sich an heißen Sommertagen am Glashütter Weiher ein. Der im idyllischen Kleberbachtal liegende Weiher mit seinen Wanderwegen und Reitpfaden zieht schon seit den 1960er Jahre Besucher von nah und fern an. Die Anlage hat auch einiges zu bieten: Grillhütte, Kneipp-Tretbecken und eine Liegewiese. Aber das Baden im Weiher ist illegal und verboten. Schilder, die darauf hinweisen, stehen rund um das rund drei Hektar große Gewässer. Denn der Weiher liegt im Grundwassereinzugsgebiet und dient als Wasserreservoir für Engpässe. Die Badegäste ignorieren dieses Verbot jedoch.

„Die Stadt St.Ingbert macht nichts dagegen. Es passiert leider gar nichts“, sagt der Vorsitzende des Angelsportverein Rohrbach, Thomas Klopp. „Die Badegäste beschädigen die Uferbefestigung. Das Ufer ist der natürliche Lebensraum für viele Tiere, die dadurch gestört werden.“ Außerdem nähmen die Badenden keine Rücksicht auf die Angler, diese würden durch die Schwimmer belästigt. Oft würden diese die Angler anpöbeln, wenn sie die Badegäste darum bitten, in einem anderen Teil des Weihers zu schwimmen.

Dazu komme noch, dass innerhalb des Weihers Gebiete festgelegt seien, die nicht betreten werden dürfen. Diese dienen als Schutzgebiete für Fische, die dort beispielsweise laichen. „Den Badenden ist das egal. Die denken nur an ihr Vergnügen“, sagt Klopp. Auf Nachfrage bei der Ortspolizeibehörde St. Ingbert, sagt Claudia Motsch: „Wir kontrollieren regelmäßig. Bußgelder in Höhe von 35 Euro bis 200 Euro können wir verhängen. Die praktische Umsetzung der Polizeiverordnung gestaltet sich dabei allerdings schwierig. Wenn wir kommen, geht keiner mehr ins Wasser. Und auf der Liegewiese liegen, ist nun mal nicht verboten.“ Im vergangenen Jahr wurde von der Ortspolizeibehörde extra ein Flyer verteilt, der die Besucher darauf hinwies, dass Baden verboten ist und auch, dass Schnappschildkröten im Weiher leben. „Wenn die zubeißen, tut`s weh“, sagt Klopp. Neben der Störung der Natur ist auch die hohe Anzahl an Autos ein Problem.

„An heißen Tagen ist die Parksituation extrem. Die Zufahrtsstraße ist komplett zugeparkt. Für Rettungswagen oder Feuerwehrautos wäre da kein Durchkommen. Und es passiert leider gar nichts“, sagt Klopp. „Wir kontrollieren auch die Parksituation. An einem Wochenende verteilen wir auch mal rund 80 Bußgelder an Falschparker“, sagt Motsch. Ein Mitglied des Angelsportvereins Rohrbach erzählt, es würden oft Partys bis tief in die Nacht gefeiert. Und die vielen Badenden und feiernden Gäste würden die Anlage vermüllen. „Aber der Angelsportverein hat regelmäßige Arbeitseinsätze um den Weiher und die Außenanlage sauber zu halten“, erzählt er weiter. Die Ortspolizeibehörde St. Ingbert dementiert das. Ihnen seien keine Beschwerden in diese Richtung bekannt. Der städtische Bauhof reinige die Anlage zweimal pro Woche.

Der Angelsportverein und die Ortspolizeibehörde versichern beide, dass die Wasserqualität des Weihers gut ist. Die Stadt St. Ingbert prüft diese vor und nach der Badesaison, der Angelsportverein hat einen Gewässerwart, der diese monatlich prüfe.

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