Alfa-Mobil Das ALFA-Mobil ist zu Gast in St. Ingbert und bietet Beratung an

St. Ingbert · Sechs Millionen Deutsche haben geringe Lese- und Schreibkenntnisse. Insgesamt sind 2700 Menschen in St. Ingbert betroffen.

 Das ALFA-Mobil kommt nach St. Ingbert und unterstützt damit die zahlreichen Menschen mit Lese- und Schreibproblemen.

Das ALFA-Mobil kommt nach St. Ingbert und unterstützt damit die zahlreichen Menschen mit Lese- und Schreibproblemen.

Foto: Claudia Pfaff

Zeitung lesen, Kochrezepte verstehen, im Büro E-Mails verschicken, Akten einsehen – für etwas mehr als 2700 Erwachsene in St. Ingbert sind diese Alltagshandlungen kaum zu überwinden. Um auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, kommt das Alfa-Mobil des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. (BVAG) an diesem Mittwoch, 4. September, nach St. Ingbert. Von 10 bis 14 Uhr wird es in der St. Ingberter Fußgängerzone vor der Engelbertskirche stehen.

„Viele Menschen sprechen uns spontan an und informieren sich über Kursangebote vor Ort“, sagt Projektleiter Tim Henning. Deshalb arbeitet das bundesweit tätige Projekt mit lokalen Ansprechpartnern zusammen. In St. Ingbert besucht das Alfa-Mobil die Biosphären-Volkshochschule. Anlässlich des bevorstehenden Alphabetisierungstages gibt es kostenlose Informationen zu den Kursangeboten.

Insgesamt haben mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland geringe Lese- und Schreibkenntnisse. Diese Schwäche kann allerdings auch noch im Erwachsenenalter ausgeglichen werden.

„Die besten Botschafter für Kurse sind die Kursteilnehmer selbst“, erklärt Projektmitarbeiterin Juliane Averdung. Deshalb werden viele der Aktionen von (ehemaligen) Betroffenen begleitet. Einige erzählen, dass sie lange gebraucht haben, bis sie sich zum Lernen in einem Kurs entschlossen haben. Im Kurs werden sie nicht nur sicherer im Lesen und Schreiben, sondern steigern zudem ihr Selbstwertgefühl. In St. Ingbert wird die Aktion von Peter Schmitz aus Rheinland-Pfalz begleitet. Am Alfa-Mobil informieren die Mitarbeiter des BVAG im Rahmen der Kampagne „Besser lesen und schreiben macht stolz“ bundesweit zum Thema Analphabetismus in Deutschland. Mit den Aktionen sollen Betroffene sowohl direkt als auch indirekt über eine breite Öffentlichkeit angesprochen werden. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Träger des Projektes ist der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. Der Verein bedient das aus TV-Werbespots bekannte Alfa-Telefon und pflegt eine bundesweite Kursdatenbank. Darüber hinaus fördert er in zahlreichen weiteren Projekten das Lesen und Schreiben. Die Vereinsarbeit wird unter anderem durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie Verkaufserlöse finanziert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort