Damit die Saarpfalz lebendig bleibt

St. Ingbert · Die Wirtschaftsförderung Saarpfalz möchte noch enger an die Firmen der Region heranrücken. Deshalb sammelt sie anhand einer Fragebogenaktion wichtige Aussagen der Unternehmer. Folgeaktionen sind geplant.

 Landrat Clemens Lindemann, die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung, Doris Gaa, sowie der Noch-Kreisbeigeordnete und künftige Landrat Theophil Gallo (von links) vor dem Stammsitz der WFG im Bexbacher Saarpfalz-Park. Foto: Thorsten Wolf

Landrat Clemens Lindemann, die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung, Doris Gaa, sowie der Noch-Kreisbeigeordnete und künftige Landrat Theophil Gallo (von links) vor dem Stammsitz der WFG im Bexbacher Saarpfalz-Park. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz (WFG) mit Sitz in Bexbach möchte wissen, wie es in den Unternehmen der Region aussieht. Deshalb startet sie bei diesen ab heute eine Fragebogenaktion. Abgefragt werden soll dabei, wie es in Sachen Personal und Fachkräften aussieht und wie die Zufriedenheit der Unternehmer mit ihrem Standort ist. Die Aktion läuft unter dem Motto "Lebendige Saarpfalz", wie WFG-Geschäftsführerin Doris Gaa gestern Morgen gegenüber der Presse erläuterte. Mit dabei waren auch Landrat Clemens Lindemann und sein designierter Nachfolger Theophil Gallo .

Dass Wirtschaftsförderung einem steten Wandel unterzogen ist, daran erinnerte Doris Gaa bei der Vorstellung der aktuellen Aktion mehrfach. Die Förderungsgesellschaft gibt es inzwischen seit rund 20 Jahren. Damals firmierte sie noch als "Wirtschaftsförderung Saar/Ost/Westpfalz/Bitche". Sitz war in Neunkirchen. Das änderte sich 1998, als man in den neuen Saarpfalz-Park nach Bexbach umzog, der nach Schließung der Bundeswehrkaserne an deren Stelle entstanden ist und bis heute eine Erfolgsgeschichte schreibt. Einher ging der Umzug mit der Umbenennung in "Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz".

"Wir wollen, dass auch weiterhin in der Region einiges passiert. Damit der Kreis lebendig bleiben kann, müssen Arbeitsplätze vorhanden sein." Man erwarte sich von der Befragung der Unternehmen wesentliche Impulse für die Arbeit der WFG. Nur so könne man noch gezielter an der Verbesserung der Standortbedingungen arbeiten. Im Anschluss an die Fragebogenaktion seien weiterführende Maßnahmen geplant, wie zum Beispiel gezielte Betriebsbesuche sowie Informationsgespräche und -veranstaltungen. Gaa verdeutlichte gestern, dass sich die Arbeit der WFG in den vergangenen Jahren verändert habe. "Heute heißt es: Weg von den Monostrukturen hin zu kleineren Strukturen." Standortmarketing sei wichtig, um für Existenzgründungen sorgen zu können. Clemens Lindemann ergänzte: "Die Zeit der Großansiedlungen mit 500 neuen Arbeitsplätzen auf einen Schlag ist seit 1995 vorbei." Heute sei das Ansiedlungsgeschäft erheblich mühsamer - allerdings auch mit Vorteilen, denn eine Wirtschaftskrise wie 2010 sei wegen der vielen kleineren Unternehmen weitaus problemloser zu bewältigen.

Die Wirtschaftsförderung legt in den nächsten fünf Jahren den Fokus auf den demographischen Wandel. Eine Arbeitsgemeinschaft hat das Zukunftskonzept 2020 entwickelt. In einem Demographie-Pakt, der von allen Bürgermeistern der sieben Kommunen im Kreis gehe es um die Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Wirtschaft und Beschäftigung, konkret: Rahmenbedingungen sollen geschaffen werden, die den Wegzug von Fachkräften verhindern und den Zuzug fördern sollen. Dafür sei es wichtig zu wissen, wer genau was macht. Gaa: "Dazu braucht die WFG die Basisarbeit und den Austausch mit unseren sieben Kommunen im Kreis." Theophil Gallo sieht hier auch die Aufgabe des Kreises: "Wie geben die Strategie für die nächsten Jahre vor und bieten die Plattformen für die Kommunen." Den Kreis sieht Gallo als Taktgeber einer interkommunalen Zusammenarbeit.

Die Fragebogenaktion läuft bis zum 15. Juli, nach den Sommerferien sollen die Bögen ausgewertet sein. Abgefragt werden unter anderem der Personalbedarf der Unternehmen für die Zukunft. Gibt es Probleme bei der Personalsuche, und wie sehen die aus? Helfen die Firmen ihren Mitarbeitern bei der Wohnraumsuche, wie steht es um die betriebliche Gesundheitsförderung? Gibt es Kooperationen, wie läuft die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen des Kreises?, um nur einige der Fragen zu nennen. Die WFG versucht, so viele Unternehmen wie möglich anzuschreiben. Den Fragebogen kann man auch von der Webseite der Wirtschaftsförderung unter www.wfg-saarpfalz.de herunterladen.

Zum Thema:

Auf einen BlickDie Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz (WFG) gibt es seit dem Jahr 1998. Sie ist wiederum aus der Wirtschaftsförderung Saar/Ost/Westpfalz/Bitche hervorgegangen, die 1995 ins Leben gerufen wurde. Seit die frühere Bundeswehrkaserne in Bexbach geschlossen und an deren Stelle der Saarpfalz-Park gegründet wurde, hat die WFG ihren Sitz in Bexbach. Geschäftsführerin ist seit Beginn Doris Gaa, insgesamt sind fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter zwei Halbtagskräfte, hier beschäftigt. Die WFG ist unter Telefon (0 68 26) 5 20 20 beziehungsweise im Internet unter www.wfg-saarpfalz erreichbar. pn

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort