"Da hockt mein Diamant"

St. Ingbert. Das britische Königspaar feierte sie 2007, das thailändische in diesem Jahr und Rudolf und Anneliese Hartz aus St. Ingbert begehen sie heute - die Diamantene Hochzeit. 60 Jahre verheiratet zu sein ist in unserer heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich. Das Ehepaar Hartz hat diese stolze Leistung vollbracht und in den vergangenen Jahren vieles miteinander erreicht

St. Ingbert. Das britische Königspaar feierte sie 2007, das thailändische in diesem Jahr und Rudolf und Anneliese Hartz aus St. Ingbert begehen sie heute - die Diamantene Hochzeit. 60 Jahre verheiratet zu sein ist in unserer heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich. Das Ehepaar Hartz hat diese stolze Leistung vollbracht und in den vergangenen Jahren vieles miteinander erreicht. Ab 1954 gehörten sie dem Kettelerverein an. "4 100 Stunden bin ich kettele gegang", so Rudolf Hartz, "da musste meine Frau alles allein machen." Vier Jahre später war die Familie, durch die Geburt des Sohnes 1953, zu dritt und nannte ein Haus im Mühlwald ihr Eigen. "Wir waren selig, als wir eingezogen sind", freut sich Anneliese Hartz (86). Vieles wurde und wird noch gemeinsam gemacht. "Jeden Sonntag machen wir unsere Tour und alle 14 Tage gehen wir kegeln." Auf einem Waldfest in der Rothell lernten sie sich kennen und Rudolf Hartz sagt schelmisch: "Die Feierei war immer schön." Auch seine Frau erinnert sich gern an diese Zeit. "Früher gab es viele Feste. Wir sind viel fortgegangen, waren die ersten auf der Tanzfläche und die letzten, die da wieder runter sind." 1961 ist die Familie mit der Geburt der Tochter komplett und Anneliese bleibt zu Hause. Während ihr Mann im Walzwerk schafft, kümmert sie sich um die Kinder, den Garten und das Haus, samt integriertem "Tante-Emma-Laden". Insgesamt 16 Jahre lang war das umgebaute Wohnzimmer zuerst Leihbücherei, später ein Geschäft für Dinge des täglichen Bedarfs mit angeschlossener Lotto- und Toto-Annahmestelle. Das Ehepaar Hartz hat viele Höhen und Tiefen gemeistert. Liebevoll bezeichnet der 84jährige seine Frau als "Trotzköpfchen", was sie lachend hinnimmt. "Da hat er wohl recht. Ich hätte acht Tage nichts mit ihm schwätze können, aber mein Mann kann nit bös sin", so Anneliese Hartz. Das ist wohl das Geheimnis. Aber am allerwichtigsten, so empfinden es beide, war, "dass wir immer über alles reden konnten". Beide lieben das gesellige Leben, und als es Anneliese Hartz nicht so gut ging, waren es ihr Mann und der Eintritt in den Pensionärsverein, die ihr wieder auf die Beine halfen. Urlaub machten sie immer in Deutschland, nur einmal verschlug es sie nach Mallorca. Zu ihrem Jubiläum machen sie sich selbst ein Geschenk, indem sie ihre "Hochzeitsreise" nachholen, die sie in die Pfalz führt. Nach Wünschen befragt, die beide zu ihrem Ehrentag hätten, sagt Rudolf Hartz , dass er keine Juwelen braucht, denn "Da hockt mein Diamant." Und zeigt auf seine Frau.