Konzerrt Der Chor98 kann es auch richtig rockig

Oberwürzbach · Konzert in der Oberwürzbachhalle bot Höhepunkte der Rock- und Beatgeschichte.

 Der Ommersheimer Chor 98 trat am Samstagabend in der Oberwürzbachhalle auf und wurde dabei von der Happy House Band begleitet.

Der Ommersheimer Chor 98 trat am Samstagabend in der Oberwürzbachhalle auf und wurde dabei von der Happy House Band begleitet.

Foto: Jörg Martin

„Das war ein Feuerwerk der alten Hits“, meinte Johannes Szekely am Samstagabend. Der Besucher des Konzerts „All you need is music“ des Chor 98 der Chorgemeinschaft Ommersheim war beim Verlassen der proppenvollen Oberwürzbachhalle ganz angetan. Die Sänger hatten bereits zu Beginn erkennen lassen, dass dies ein völlig anderer Abend wird. „We will rock you“ von der The Queen, ein Titel, den man sonst meist an den Schluss eines Abends platziert, kam zuerst. Auch rechnet man nicht zwangsläufig bei einer Sängergruppe mittleren Alters damit, „Another Brick in the Wall“ (Pink Floyd) „serviert“ zu bekommen.

„We will rock you, Oberwürzbach“, frohlockte Markus Wenzel in seiner Moderation, als er ankündigte, dass man heute Abend Höhepunkte der Beat- und Rockgeschichte präsentieren möchte. Man schien mit der Programmauswahl schnell den Nerv der Besucher getroffen zu haben. Ein „Yeah!“ als kleiner Zwischenruf aus dem Publikum war genauso wenig eine Seltenheit wie ein „Ahhh!“, als ein Titel wie „Mr. Postman“ (The Beatles) angekündigt wurde. Und die Sänger hatten einen Riesenspaß an ihrem Auftritt, zelebrierten diesen gar und machten bei manchen Titeln gar Drehungen.

Chorleiter Friedel Hary stand dem in nichts nach: Oft riss er die Hände hoch, raste auf seine Sänger zu und verließ sein Keyboard. Zwischendrin immer wieder Interessantes vom Moderator. Die größte Fraktion der Mitglieder kommt mittlerweile aus Niederwürzbach, meinte Wenzel. Sein Können bewies abermals Simon Hartz. Der Saxofonist, sonst Keyboarder bei der Happy House Band, begeisterte meist so sehr, dass das Publikum bei Ohrwürmern wie „Under the moon of love“ (Showaddiwaddi) mitklatschte. Eine starke Stimmgewalt bewiesen die Sänger, als sie - mehr als untypisch für einen solchen Chor – „Nothing else matters“ (Metallica) zum Besten gaben. Das Heavy Metall-Stück kam beim Publikum gut an.

„Ich muss warten, bis die Gänsehaut weg ist“, gestand der Chorleiter nach dem Auftritt von Sven Gross, der gerade eben „He ain’t heavy (The Hollies) zum Besten gegeben hatte. Der Gänsehautfaktor blieb auch später, als die Ommersheimer „The logical song“ (Supertramp) präsentierten. Hätten Sie einen Titel der Ärzte an diesem Abend erwartet? Eher nicht. „Vielleicht hatten Sie ja auch solche Eltern?“, fragte Markus Wenzel, als er „Junge, warum hast du nichts gelernt?“ ankündigte. Besser klingt auch das Original nicht.

 Da passten auch die Gäste von „Männersache“, dem Projektchor des MGV Frohsinn und MGV Josefstal aus St. Ingbert, wie die Faust aufs Auge. „Es sind keine Mädels dabei“, verriet Moderator Werner Schwarz das Geheimrezept der zwölf Sänger, die Titel von „The Beach Boys“ und „Creedence Clearwater Revival“ im Gepäck hatten und dabei von Sven Gross begleitet wurden, ehe der Chor 98 mit „California Dreaming“ (The Mamas & The Papas) wieder für Begeisterung sorgten. Nach dem Klassiker „Music“ (John Miles), beidem vor allem Sven Gross für imponierte, und „Wir ziehen in den Frieden“ (Udo Lindenberg) - der Erzähltext wurde von Eva Rischmann und Doro Hary vorgetragen, wollte das Publikum immer mehr.

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