Chileninnen bringen Herzlichkeit mit
St Ingbert · Die St. Ingberter Gymnasiastinnen Julia und Phoebe verbrachten im Sommer als Austauschschülerinnen zwei Monate in Valparaiso. Nun bekamen sie Gegenbesuch von Amparo und Maria-Jesus aus Chile.
. Besondere Gäste haben Julia Leinhäuser und Phoebe Reade, beide Schülerinnen der Klassenstufe 11 des St. Ingberter Leibniz-Gymnasiums, zu Weihnachten und dem Start in neue Jahr, nämlich Amparo Martinez und Maria-Jesus Olate aus Chile, genauer gesagt aus Valparaiso. Seit der achten Klasse lernen Julia und Phoebe in der Schule Spanisch und beide meldeten sich am Ende der zehnten Klasse für den Austausch mit der Partnerschule des Leibniz-Gymnasiums in Valparaiso.
Zwei Monate einschließlich der Sommerferien verbrachten sie dort in den Familien ihrer Austauschpartnerinnen, lernten den Alltag innerhalb und außerhalb der deutschen Schule kennen und genossen es, dass sie einen Teil ihrer Freizeit am Strand verbringen konnten. Mit anderen Austauschschülerinnen aus Freiburg machten Julia und Phoebe eine selbst organisierte Reise in den Süden des Landes, es gab auch andere Ausflüge, um das Land näher kennenzulernen, zum Beispiel nach Santiago oder in den Norden. Aber auch ernstere Aspekte des Lebens wurden erfahren. Beide arbeiteten für mehr als eine Woche in einem Hilfsprojekt in einem Armenviertel mit. Sie lebten dort unter den gleichen Bedingungen wie die Bewohner vor Ort. Dies sei eine prägende Erfahrung für ihr Leben gewesen, die sie aber auch an ihre Grenzen gebracht habe, so Phoebe.
Und jetzt sind Amparo und Maria-Jesus hier in St. Ingbert auf Gegenbesuch, der von Anfang Dezember bis Anfang Februar dauert. Beide Mädchen lernen in Chile schon seit vielen Jahren Deutsch an ihrer Schule, sie hatten für eine gewisse Zeit auch bilingualen Fachunterricht. Die beiden Chileninnen besuchen mit ihren Gastgeberinnen den Unterricht in der Klassenstufe 11 des Leibniz-Gymnasiums. Der Austausch findet für sie überwiegend in den Sommerferien statt, die in Chile drei Monate dauern.
Auf die Frage, ob sich die Vorweihnachtszeit in St. Ingbert von der in Chile unterscheidet, sagen die beiden, dass er nicht allzu groß sei, nur werde in Deutschland deutlich mehr dekoriert, sowohl im öffentlichen als auch privaten Bereich. Amparo und Maria-Jesus fühlen sich in St. Ingbert und am Leibniz-Gymnasium sehr wohl. Als wesentlichen Unterschied zwischen Schulen in Chile und Deutschland nennen sie eine etwas größere Distanziertheit der Schüler untereinander.
Aspekte deutscher Kultur
In Chile, so sagen sie, grüßen sich alle Schüler und Lehrer untereinander, auch wenn man sich nicht persönlich kennt, man umarmt sich öfter als hier. Diese große Herzlichkeit der Chilenen können Julia und Phoebe nur bestätigen, sie haben sie bei ihrem Aufenthalt auch so erlebt. Maria-Jesus und Amparo erzählen, dass sie an ihrer Schule nicht nur die deutsche Sprache lernen, sondern natürlich auch Aspekte der deutschen Kultur kennenlernen. Deshalb gibt es an ihrer Schule auch deutsches Essen - Brezeln oder Weihnachtsgebäck sind den beiden Schülerinnen schon bekannt.
Amparo und Maria-Jesus haben vor ihrer Ankunft in St. Ingbert schon eine kleine Deutschlandtour mit einem Besuch in Berlin, Hamburg und München gemacht. Sie werden nach dem Ende ihres Aufenthaltes hier noch eine kleine Reise durch Europa machen, bevor es dann wieder zurück in die Heimat geht. Aber, so sagen die beiden, sie werden viele gute Erinnerungen an das Saarland mit zurücknehmen.