CDU und SPD stärken ihre Position

St Ingbert · Sechs Fraktionen und jeweils ein Vertreter von FDP und UCD bilden den künftigen St. Ingberter Stadtrat. Das lässt verschiedene Möglichkeiten für eine Koalition zu. Besonders erfreut war am Wahlabend die Bürgerliste „Wir für St. Ingbert“, die zwei Mandate hat.

 Im St. Ingberter Rathaus begann um kurz nach 18 Uhr die Auszählung der Briefwahl-Stimmen. Im Hintergrund der Gemeindewahlleiter, Oberbürgermeister Hans Wagner. Foto: Jörg Jacobi

Im St. Ingberter Rathaus begann um kurz nach 18 Uhr die Auszählung der Briefwahl-Stimmen. Im Hintergrund der Gemeindewahlleiter, Oberbürgermeister Hans Wagner. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Wer hätte das nach all dem Ärger in St. Ingbert gedacht: Die beiden Volksparteien gehen gestärkt aus der Kommunalwahl hervor. Der Bürger hat sein Votum abgegeben, die Wahlbeteiligung war mit knapp 52 Prozent etwas niedriger als vor fünf Jahren, die Kommunalpolitik muss nun den Arbeitsauftrag umsetzen. Die Nase vorne behält in der Mittelstadt die CDU mit 36,65 Prozent und 17 Mandaten (2009: 35,3 Prozent). Dahinter die SPD mit 26,79 Prozent, 13 Mandate (zuvor 22,2 Prozent). Die Familien-Partei, bei den Wahlen 2009 schon drittstärkste Kraft mit 13,3 Prozent, kann das alte Ergebnis mit 12,48 Prozent nahezu halten (sechs Mandate). Die Grünen erreichen 6,63 Prozent Zuspruch und drei Sitze (zuvor 7,5 Prozent), die Linke fällt auf 5,58 Prozent, zwei Sitze (zuvor 9,3 Prozent), die FDP gar auf 3,17 Prozent, ein Mandat (zuvor 7,4 Prozent). Erstmals zur Wahl standen die Unabhängigen Christdemokraten (UCD) und die Liste "Wir für St. Ingbert". Für die UCD haben 3,54 Prozent gestimmt (ein Sitz), für die "St. Ingbert-Liste" 5,16 Prozent (zwei Sitze). Damit sind alle Parteien und Gruppierungen im Rat, die dafür kandidiert haben. Es bleibt bunt in den Sitzungsbänken.

Auf Ortsrats-Ebene war besonders das Ergebnis in Rohrbach interessant. Dort gab es eine Rolle rückwärts, die CDU hat die Familien-Partei in die Schranken gewiesen und die absolute Mehrheit von ihr zurückgeholt. Die absolute Mehrheit ist den Christdemokraten auch in Rentrisch, Oberwürzbach und Hassel gelungen. In St. Ingbert-Mitte ist sie stärkste Kraft. "Wir konnten die Wähler mobilisieren", sagte CDU-Spitzenkandidat Pascal Rambaud nach der Auszählung, besonders die absoluten Mehrheiten in den Ortsräten sei nicht zu erwarten gewesen. Die CDU habe die Krise als Chance genutzt und stehe jetzt in der Verantwortung, eine Koalition zu bilden. Mit Blick auf das SPD-Ergebnis sagte er: "Die Leute wollen Stabilität." Das sieht auch SPD-Spitzenkandidat Sven Meier so: "Ich finde es gut, dass die beiden Volksparteien gestärkt aus der Wahl gehen." Die Diskussionen der vergangenen Monate hätten der SPD nicht weiter geschadet. Von der Linken habe seine Partei offensichtlich wieder zurückgewonnen. Meier: "Wir können mit sozialen Belangen punkten." Für die "St. Ingbert-Liste" sagte Dominik Schmoll: "Zwei Mandate aus dem Stand, das ist ein absoluter Erfolg." UCD-Mann Markus Gestier wollte auch den einen Sitz nicht negativ werten. Der politische Verein werde weiter wachsen. Das Wahlkampf-Budget sei wesentlich niedriger als bei den Etablierten. Wieder drei Sitze für die Grünen, das bezeichnete Jürgen Berthold als Bestätigung. Die neue Front-Frau der Linken, Doris Ducke-Sellen, machte das Auftreten ihrer Partei im Rat für die deutlichen Verluste verantwortlich. Es gelte jetzt sachorientiert zu arbeiten. Das schlechte Ergebnis der FDP setzte Andreas Gaa zu: "Es gibt nichts zu beschönigen. Das ist enttäuschend." < weitere Berichte auf

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