Einigkeit bei großen Parteien in St. Ingbert CDU und SPD freuen sich auf den Cispa-Innovation-Campus

St. Ingbert · Nach langen Wochen des Wartens ist nun klar, dass der Innovation-Campus des Cisp-Helmholtz-Zentrums nach St. Ingbert kommen soll. Der Campus ist unter anderem für Neugründungen vorgesehen, die Cispa im Bereich Cybersicherheit schaffen will.

 Die beiden großen Parteien in St. Ingbert begrüßen die Neuansiedlung auf der Alten Schmelz.

Die beiden großen Parteien in St. Ingbert begrüßen die Neuansiedlung auf der Alten Schmelz.

Foto: BeckerBredel

Bei einer Informationsveranstaltung der Stadt St. Ingbert im Dezember letzten Jahres sprach der Leiter des Cispa, Professor Michael Backes, davon, man rechne mit drei bis fünf Unternehmensgründungen pro Jahr.

„Dass es nun tatsächlich gelungen ist, den Innovation-Campus nach St. Ingbert zu holen, ist ein großer Erfolg für unsere Stadt“, so CDU-Stadtverbandsvorsitzender Pascal Rambaud. Nach Ansicht der CDU haben vermutlich mehrere Faktoren für die Entscheidung pro St. Ingbert eine Rolle gespielt: die räumliche Nähe zur Universität, die privaten Initiativen zum Erhalt und Ausbau der Alten Schmelz, unter anderem zum MINT-Campus, die frühen politischen Weichenstellungen durch den Stadtrat und in der Stadtverwaltung sowie das aktive Werben von Oberbürgermeister Ulli Meyer bei den Entscheidern in Saarbrücken und St. Ingbert. Die mögliche Ansiedlung sei aus städtebaulicher Sicht eine Chance für St. Ingbert, die es konsequent zu nutzen gelte.

Markus Monzel, Sprecher für Stadtentwicklung der CDU-Fraktion im Stadtrat, betrachtet die kommende Ansiedlung als eine einzigartige Symbiose des historischen Standortes Alte Schmelz mit der zukunftsträchtigen IT-Branche. Gleichzeitig sieht er weitere Projekte auf den Rat zukommen: „Die Menschen, die mit ihren Familien nach St. Ingbert kommen werden, benötigen unter anderem Plätze in Kitas und Grundschulen, Wohnungen und Infrastruktur.“ Da passt es gut, dass die CDU-geführte Mehrheitskoalition das Thema Ausbau von Kitas und Grundschulen ganz oben auf der Agenda hat und wichtige Weichenstellungen für einen weiteren deutlichen Ausbau bereits getroffen wurden.

Frank Breinig, Vorsitzender der CDU-Fraktion ergänzt: „Mehr denn je stehen wir nun in der Verantwortung, ausreichend Wohnraum in allen Preisklassen zu schaffen. Der Innovation-Campus wird am Ende allen nutzen: den Menschen, die hier arbeiten, denen, die neu nach St. Ingbert kommen und schließlich den Alteingesessenen.“

Auch die SPD St. Ingbert zeigt sich erfreut über die Ansiedlung des Cispa-Innovation Campus auf dem Gelände der Alten Schmelz. Wo einst der Startschuss für die Industrialisierung und das Wachstum der Stadt fiel, werde nun der Strukturwandel gewagt. Besonders die Symbiose zwischen alten Gebäuden und moderner Nutzung sowie der baulichen Weiterentwicklung mit moderner Architektur werte den Standort auf, finden die SPD-Anhänger.

„Mit dem Cispa Innovation Campus beschleunigen wir den Strukturwandel in unserer Stadt um ein gutes Stück. Klar ist für uns, wir wollen weiter unsere Stellung als bedeutender Wirtschaftsstandort behalten und ausbauen. Letztlich kann dies aber nur funktionieren, wenn wir uns dem wirtschaftlichen Wandel anpassen und nicht unser Zeit hinterher sind. Dafür legen wir gerade den Grundstein“, sagt der Fraktionsvorsitzende der Stadtratsfraktion, Maximilian Raber.

Die SPD bedankt sich auch bei der Wirtschaftsministerin, Anke Rehlinger (SPD), für ihren Einsatz für das Vorhaben. Glücklicherweise habe sich St. Ingbert gegen die Begehrlichkeiten der Landeshauptstadt Saarbrücker durchsetzen können. Zugleich steht für die SPD fest, dass mit der Entscheidung für St. Ingbert und deren kommende bauliche Umsetzung nur die erste Hürde für die Mittelstadt genommen wurde. „Jetzt gilt es selbstverständlich in anderen Bereichen Kapazitäten für die Ansiedlung zu erschließen. Durch zusätzliche Schaffung von Wohnraum, um den Druck aus dem Wohnungsmarkt zu nehmen, durch Schaffung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten, durch eine bessere Taktung des ÖPNV“, so Raber. Durch die Neuansiedlung sei nun die Mehrheitskoalition zum Handeln angehalten.

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