Ein regelrechter Wahlkrimi spielte sich im Sitzungsraum der Bliestalhalle ab, als es galt, den neuen Ortsvorsteher zu wählen. Eigentlich schien alles in trockenen Tüchern, da die SPD (vier Sitze, 38,32 Prozent) mit einer Listenverbindung mit der FWG (ein Sitz, 12,9 Prozent) angetreten war und somit über eine Stimme Mehrheit verfügt. Tage vorher soll es gekracht haben. Spekulationen machten die Runde. "Die Freien sind ja gar nicht so frei", behaupteten Sozialdemokraten, die sich der Mehrheit nicht mehr sicher waren, um Horst Thoennes (SPD ) als Ortsvorsteher zu wählen. Eine Spannung wie selten lag an diesem Abend in der Luft. Totenstill war es, als das Ergebnis verkündet wurde.

Das Rennen machte Hans Bernhard Faas (CDU ) mit fünf Stimmen. Riesenapplaus bei der Union, betretene Gesichter bei der SPD . Das Gleiche auch bei der Wahl des stellvertretenden Ortsvorstehers: Willi Lagaly (FWG) erhielt fünf Stimmen, Horst Thoennes unterlag erneut. "Das ist ein Wortbruch bei der FWG", meinte Harald Ternes (SPD ) danach. "Ich bin sehr enttäuscht", sagte Horst Thoennes.

"Eine solche Listenverbindung sagt nichts", meinte Lagaly hinterher. Sie diene nur dem Weck, kleineren Parteien den Einzug ins Parlament zu eben. Er habe sich für den Kompetentesten entschieden, sagte der 55-jährige CNC-Maschineneinrichter Willi Lagaly, für den es die zweite Amtszeit ist. Für den ehemaligen Gemeinde-Kämmerer Faas (66) ist es mit Unterbrechung das zweite Mal im Ortsrat. Bürgermeister Gerd Tussing (CDU ) verabschiedete an diesem Abend Helga Azizi, Heribert Nagel und Theo Rebmann (alle CDU ) sowie Bettina Lagaly (FWG).

Der CDU-Fraktion (vier statt fünf Sitze, 48,77 Prozent) gehören ferner Alfred Bonengel, Anita Heinrich und Waltraud Rebmann an, der SPD-Fraktion Harald Ternes, Petra Schmidt und Michael Bachmann. "Die Windkraft wird uns einholen", meinte der neue Ortsvorsteher in seiner Abschlussrede.