Burggeschehen akribisch belegt

Kirkel · In diesem Jahr feiern die Mitglieder des Förderkreises Kirkeler Burg ihr 25-jähriges Bestehen. Neben der Erhaltung der Bausubstanz war ein Ziel von Anfang an auch das Sammeln von Schriften und Urkunden.

Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert setzen sie sich dafür ein, dass das Wahrzeichen der Gemeinde, die Kirkeler Burg, an Attraktivität gewinnt, die Mitglieder des Förderkreises Kirkeler Burg. An Samstag wurde das 25-jährige Bestehen entsprechend gefeiert, unter anderem mit einer noch inoffiziellen Buchvorstellung: "Burg Kirkel im Bild" heißt das Werk von Historiker Hans-Joachim Kühn. Am Donnerstag, 3. April, wird es um 18 Uhr im alten Rathaus in Kirkel-Neuhäusel der Öffentlichkeit vorgestellt.

"Das Gewölbe des Turms unserer Burg war recht baufällig, also hat man eine Initiative gegründet, entstanden aus einem Stammtisch, mit dem Ziel, herauszufinden, wie man der Burg helfen könnte. Als Folge wurde am 20. April 1989 der Förderkreis Kirkeler Burg gegründet, der heute 265 Mitglieder hat", erzählte Peter Steffen, seit neun Jahren Vorsitzender des Förderkreises Kirkeler Burg, beim Besuch der SZ-Redaktion mit Pressewartin Sarah Guthor und Kassierer Elmar Krause.

Wichtiges Ziel war von Anfang an neben der Erhaltung der Bausubstanz auch das Sammeln von Schriften und Urkunden. "1993 hat dann das Landeskonservatoramt beschlossen, die Erhaltung der Burg auf andere Beine zu stellen. So ist Archäologin Christel Bernard zur Burg gekommen." In den Jahren hat der Verein verschiedene Ausgrabungen mitorganisiert, hat Studenten bei Grabungen bezahlt und zusammen mit der Gemeinde Veranstaltungen wie den Mittelaltermarkt unterstützt: "Wir machen dann den Gastronomiebereich, der Erlös geht natürlich in die Burg", so Steffen.

Nach und nach kamen weitere Veranstaltungen an der Burg dazu: Handwerkermarkt, historisches Weinfest und 2002 die Burgweynacht. Zurzeit läuft ein ungewöhnliches Projekt: Historiker Hans-Joachim Kühn bringt die sogenannten Kellereirechnungen der Burg in lesbare Form - der Fachmann nennt das "Transskribieren". Die Rechnungen, die akribisch belegen, was in 400 Jahren auf der Burg so alles gekauft, also benötigt wurde.

Die Rechnungen lagern in Speyer im Archiv, vor drei Jahren wurde auf Initiative des Förderkreises mit der Übertragung begonnen. Mittlerweile liegt laut Steffen ein Forschungsauftrag der Universität des Saarlandes vor. "Das ist schon ein besonderer Erfolg unseres Vereins, der von überregionaler Bedeutung ist", ergänzte Elmar Krause. Im Laufe des Jahres soll die Übertragung komplett abgeschlossen werden. Ungewöhnlich heutzutage für einen Verein: In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Mitgliederzahl des Förderkreises laut Sarah Guthor verdoppelt. Mit dafür verantwortlich: Man hat das Angebot des Vereins attraktiv gehalten, etwa durch Gründung einer Bogenschützengruppe, einer Tanzgruppe und einer für Alte Musik. "Zum 20-jährigen Bestehen haben wir ein Bogenschützen-Turnier in kleinem Rahmen ins Leben gerufen. Im vergangenen Jahr hatten wir 170 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern", freut sich Guthor über die Entwicklung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort