Bundesverdienstkreuz für Oswald Michler

Ormesheim · Große Auszeichnung für Oswald Michler: Der im Jahr 1930 geborene Ormesheimer hat von Bundespräsident Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen. Überreicht hat es Finanz-Staatssekretär Dr. Axel Spies.

 Oswald Michler mit dem Bundesverdienstkreuz. Foto: bub

Oswald Michler mit dem Bundesverdienstkreuz. Foto: bub

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Oswald Michler, ein ehrenamtlicher Aktiver des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), hat im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus der Gemeinde Mandelbachtal von Finanz-Staatssekretär Dr. Axel Spies das Bundesverdienstkreuz erhalten. Es wird vom Bundespräsidenten für besonderes gesellschaftliches Engagement verliehen. Spies skizzierte im Rahmen des Festakts den Lebensweg des Geehrten: Michler wurde 1930 in Ormesheim als Sohn eines Landwirts geboren, besuchte im Ort die Schule und lernte Friseur in Brebach. Nach der Gesellenprüfung wurde ihm kein Jobangebot gemacht, so wurde er Gießereiarbeiter in der Halberger Hütte von 1949 bis 1957. Die Weichen ins Ehrenamt wurden in der Hütte gestellt, als Michler für den werksärztlichen Dienst ausgesucht wurde und sich zum Sanitäter und Obersanitäter qualifizierte. Er blieb bei der Hütte, arbeitete aber von nun an im Gesundheitsbereich des Unternehmens. Sein Fachwissen übertrug er ins Ehrenamt, 1951 machte er beim Roten Kreuz eine erste Sanitätsausbildung und wurde aktives Mitglied im Ortsverein Ormesheim des DRK. "Hier setzte er seine Ausbildung fort und wurde schon 1953 Gruppenführer", lobte Spies. Aber Michler ließ sich nicht nur ausbilden. Er qualifizierte sich ganz gezielt weiter mit dem Ziel, auch andere auszubilden und sein Fachwissen weiterzugeben. Den "Erste-Hilfe-Lehrschein" hat er 1959 erworben, von da an betätigt sich Michler bis heute in der Breitenausbildung auf allen Ebenen der DRK-Arbeit. Auf Orts-, Kreis- und Landesebene ist Michler ein gefragter Dozent. "Helfen war sein Lebensmotto: Ob es galt, die Nachbar-Ortsvereine zu unterstützen, Sanitätswachen zu übernehmen oder bei Großeinsätzen zur Verfügung zu stehen: auf Oswald Michler konnte man sich verlassen", lobte der Staatssekretär. Michlers Engagement gipfelte in weiteren Qualifizierungen. Er wurde Schiedsrichter für "Erste-Hilfe-Wettbewerbe" und war regelmäßig bei Leistungswettkämpfen von DRK-Einheiten am Ball. Schließlich war er 20 Jahre lang Zugführer und Bereitschaftsleiter beim DRK in Ormesheim. Die von ihm gegründete Jugendrotkreuzgruppe beteiligte sich an Kreis- und Landeswettbewerben stets mit Erfolg, denn Michler arbeitete mit den Jugendlichen selbst. Ab 1971 bot er zudem Lehrgänge in häuslicher Krankenpflege an, 1972 wurde er Bereitschaftsführer der damals vereinten Ortsvereine Ensheim, Eschringen, Heckendalheim, Ormesheim und Ommersheim. 1975 wurde er Zugführer im Katastrophenschutz des damaligen Stadtverbandes Saarbrücken. Heute sind die Ortsvereine wieder getrennt und gehören verschiedenen DRK-Kreisen an. Michler blieb in Eschringen und übernahm den Vorsitz des Ortsvereins. "Sie haben 1250 Erste-Hilfe- und Sanitätskurse abgehalten und damit rund 14 000 Menschen in die Lage versetzt, anderen zu helfen. Das ist ein unglaubliches Engagement", sagte Spieß im Beisein von Bürgermeister Gerd Tussing. Beide dankten Michler für über 56 Jahre und bis heute anhaltendes ehrenamtliches Wirken im Roten Kreuz. Dem Bundespräsidenten war das die Vergabe des Bundesverdienstkreuzes wert. Joachim Gauck unterschrieb die Verleihungsurkunde eigenhändig. Auch sie wurde im Rathaus übergeben.

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