Bummeln mit Stimmung

St Ingbert · Drei Tage hatten die Gäste Zeit, den Weihnachtsmarkt in der St. Ingberter Fußgängerzone zu erkunden. Es waren mehr Stände als im Jahr zuvor, und es blieben kaum Wünsche offen. Musik, Genuss, Lichterglanz und ein besonderes Gebet gefielen den Gästen, die auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr hoffen.

 Etwas essen, Glühwein trinken, Musik und Gespräche, all das war auf dem schön erleuchteten Dengmerter Markt möglich. Fotos: Jung

Etwas essen, Glühwein trinken, Musik und Gespräche, all das war auf dem schön erleuchteten Dengmerter Markt möglich. Fotos: Jung

 In der Engelbertskirche machte Nightfever Station, eine Mischung aus Gebet, Lichtern und Musik von jungen Christen. Diese besondere Atmosphäre, gepaart mit der Eucharistiefeier zum vierten Advent, lud viele Weihnachtsmarktbesucher zum Innehalten ein.

In der Engelbertskirche machte Nightfever Station, eine Mischung aus Gebet, Lichtern und Musik von jungen Christen. Diese besondere Atmosphäre, gepaart mit der Eucharistiefeier zum vierten Advent, lud viele Weihnachtsmarktbesucher zum Innehalten ein.

Dem dreitägigen Weihnachtsmarkt in St. Ingbert hat nur eines gefehlt: Schnee. Deshalb hatte die Kinderrodelbahn wahrscheinlich auch Palmen als Randbegrenzung statt Tannenbäumen. Passanten, Besucher und die Standbetreiber waren größtenteils zufrieden. Kaum hat man Glühwein und Zimtwaffeln widerstanden, holte einen ein Stück weiter Knoblauch- oder Rostwurstduft ein. Hier Plätzchen, dort Pralinen, Omas Glühpunsch, Glühwein vom Winzer oder doch lieber ein Heißer Hugo? Für die Nimmermüden, die stundenlang auf dem Markt bei Gesprächen, Blas- oder Rockmusik ausharrten, gab es eine "Kaffeespritze" am Café-Mobil. Und wem mehr nach Ruhe war, der ging am Samstag zu Nightfever in die Engelbertskirche. Die besondere Atmosphäre bei Kerzenschein und Musik zu "atmen", entschleunigte den Weihnachtsmarktbesucher und ließ die Gläubigen Kraft tanken. "Wir denken heute an Gott, der uns dieses Fest beschert hat", so Michael Kapolka. Die stressige Zeit der Weihnachtseinkäufe sei vorbei, und er könne noch etwas mehr Zeit für die Vorbereitung aufs Fest gebrauchen, verriet der Kaplan. Und während draußen "O du Fröhliche, o du Selige" erklang, feierten die Gläubigen im Inneren die Eucharistie, bevor auch sie sich ins Getümmel stürzten. An 41 Ständen wurden letzte Weihnachtsgeschenke gekauft. Taschen, Schals und Mützen, filigrane Pop-up-Karten, so manch kulinarische Versuchung oder internationale Handarbeit von Südamerika bis China fanden neue Besitzer. Am Stand mit der Holzkunst aus dem Erzgebirge gingen die "Räuchermännel" am besten. Gerade hier sah man selbst Augen von Erwachsenen leuchten, die sich in ihre eigene Kindheit zurückversetzt fühlten. Standbetreiberin Ellen Schaar und ihr Mann sind mit ihrem Holzhäuschen, das sie zur Verfügung gestellt bekamen, glücklich. 2012 äußerten sie einen "Häuser-Wunsch" für 2013, der erfüllt wurde. "Das Stadtmarketing gibt sich viel Mühe", so Schaar. "Früher war mehr Lametta", könnte der Spruch bei einem anderen Verkäufer lauten, denn er ist mit der Werbung für den Markt im Vorfeld keinesfalls zufrieden. Auf den Einfallstraßen würde nicht auf den Markt aufmerksam gemacht, und die Plakate seien seit Jahren dieselben.

"Guck mal, wie voll das da ist", sagte eine Besucherin zu ihrem Begleiter und machte einen Schlenker um eine riesige Menschentraube. "Ach, das ist der Skiclub", beantwortet sie sich die Frage selbst. Hier steppte der Bär. Etwas weiter stehen Barbara Schmidt und Monika Lottermoser, die das Treiben vom Stehtisch aus betrachten. "Unsere Männer passen auf die Kinder auf, und wir freuen uns auf einen ruhigen Abend. Hier sind die Leute netter als anderswo", so Lottermoser, die den Markt gemütlich findet, weil hier kein Gedränge herrscht. "Wenn in St. Ingbert Weihnachtsmarkt ist, muss man da auch hingehen, damit es im nächsten Jahr wieder einen gibt", wünscht sich ein Rohrbacher, der zufrieden den Heimweg antrat.

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