Bretter, die die Welt bedeuten

St Ingbert · Am Ende waren alle begeistert, nicht zuletzt wegen der großen Leidenschaft, mit der Theaterspezialist Horst-Dieter Bächle die Führung zu einem Erlebnis werden ließ. Das Theater soll jedenfalls Bestandteil des schulischen Lebens bleiben.

 Die Abschlussbesprechung im Mittelfoyer des Staatstheaters mit Horst-Dieter Bächle und Schülern der Schmelzerwaldschule. Foto: Schule

Die Abschlussbesprechung im Mittelfoyer des Staatstheaters mit Horst-Dieter Bächle und Schülern der Schmelzerwaldschule. Foto: Schule

Foto: Schule

Die Staatstheater-Führung, die Klassenlehrerin Rosemarie Sier, unterstützt vom Kontaktlehrer Jürgen Bost, für die 7a der Schmelzerwaldschule vorbereitet hatte, geriet dank des hervorragenden Theaterexperten Horst-Dieter Bächle zu einem spannenden Kulturwandertag für 24 Mädchen und Jungen.

Dabei erhielten die Schüler einen mit höchst interessanten Anekdoten bereicherten Einblick in Geschichte und Architektur des Hauses und die beruflichen Möglichkeiten beim Saarländischen Staatstheater. Der Rundgang startete mit einem historischen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Baus und seine Besonderheiten. Das Staatstheater, das am 9. Oktober 74 Jahre alt wird, war 1938 das Geschenk des nationalsozialistischen Hitler-Deutschlands an das Saarland als "Dank" für die Rückgliederung ans Deutsche Reich nach der Saarabstimmung vom 13. Januar 1935. Heute ist es unter den 968 deutschen Theatern eines von 58 Staatstheatern. Rund 600 Beschäftigte hat der Kulturbetrieb mit den drei Sparten Musik, Schauspiel und Ballett heute, die aus 31 Nationen stammen und sich in 61 Berufe gliedern. Zunächst führte der Rundgang hinter die Bühne, die 58 Meter breit, 40 Meter tief und 39 Meter hoch ist. Dort wurde gerade das Bühnenbild von den Technikern verändert, und eine Orchesterprobe stand kurz vor ihrem Beginn.

Daran schloss sich die Besichtigung des mit 875 Sitzen ausgestatteten Zuschauerraumes an, ehe der Weg auf die Dreh- beziehungsweise Seitenbühne führte. Dann ging es hoch hinaus, als die Gruppe auf zwölf Metern Höhe über der Bühne die Beleuchtungsanlagen begutachten durfte.

Auch der gebotene Einblick in die verschiedenen Theaterberufe faszinierte die jungen Besucher. So wurden in der Waffenkammer allerlei Theaterrequisiten und edelstes Geschmeide vorgeführt. Zum gut gewählten Abschluss der zweistündigen Führung versammelte Bächle die Klasse im Mittelfoyer, wo er Originalkostüme, Masken und Modelle vorbereitet hatte, um einen abschließenden Einblick in diverse Theaterberufe und deren künstlerische und handwerkliche Arbeitsweisen zu geben. Als sich die Pforten des Hauses wieder schlossen, waren alle Beteiligten bestens informiert. Mit Enthusiasmus und Energie hatte ihr Gastgeber alle in seinen Bann gezogen, und der Besuch von Aufführungen, Proben und Theaterfesten wird ein wichtiger Bestandteil im schulischen Leben der Schmelzerwaldschule bleiben.

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