Blues geht in St. Ingbert vor Anker

St Ingbert · Im St. Ingberter „SoHo“ startet die Sommerbühne. Blues-Freunde dürfen sich auf nächsten Montag freuen. Dann ist dort Open-Air-Session. Organisator „Blind Dog Mayer“ hat ein französisches Trio mit an Bord.

 Blind Dog Mayer organisiert die Blues-Sessions im St. Ingberter „SoHo“. Foto: Veranstalter

Blind Dog Mayer organisiert die Blues-Sessions im St. Ingberter „SoHo“. Foto: Veranstalter

Foto: Veranstalter

So muss ein richtiger Blueser wohl aussehen: Mütze, Jeansjacke, Sonnenbrille, Kreolen-Ohrring, Drei-Tage-Bart und einen Zigarillo zwischen den Zähnen. Und wenn ihm etwas Spaß bereitet, dann springt er nicht gerade vom Stuhl. Nein, bei Florian Meyer, Insidern besser bekannt als Blind Dog Mayer, kennt die Euphorie selbst dann Grenzen, wenn er vor dem St. Ingberter Kulturbistro "SoHo" über die Blues-Sessions in der Kneipe und den Auftritt nächsten Montag im Rahmen der Sommerbühne an gleicher Stelle spricht. Der Blues, so viel steht fest, liegt dem Mann und seinem Mitstreiter Christian Weber am Herzen. Und im St. Ingberter "SoHo" sieht er diese Musik richtig gut verortet.

"Hier im SoHo gibt es einen Hausbeschaller. Das ist eine einmalige Sache im Saar-Lor-Lux-Raum." Der Sound ist also richtig, wenn die Blueser sich zum offenen Stelldichein an einigen Montagen im Jahr treffen. Und das zieht nach Meyers Worten mittlerweile viele richtig gute Musiker in die Stadt.

"Die Session war früher in Neunkirchen. Da kamen viele Musiker aus dem Neunkircher und St. Ingberter Raum hin." Aber dann ging die Kneipe zu, und eine neue Plattform musste her. Die fanden die Freunde der Zwölftakt-Musik 2010 zunächst in der Schmidd in St. Ingbert. Aber der Raum sei schnell zu klein geworden, erzählt Blind Dog Mayer. Sowohl Publikum als auch Musiker, die auf der Bühne die Sessions bereichern wollten, sprengten rasch die Kapazität der Kneipe.

Deshalb zog die Veranstaltungsreihe im vergangenen Jahr ins Bermuda-Dreieck um. Die Blues-Sessions, die jetzt dort laufen, machen dem Organisator richtig Laune. Weber, sein Mann für die Promotion, sagt dazu: "Es kommen Musiker generationsübergreifend von 12 bis 60 Jahre." Und Meyer setzt hinzu: "Die Musiker kommen aus Heidelberg, Darmstadt und Luxemburg zu uns. Das hätte ich nicht gedacht." Der Eintritt zu den Abenden ist frei, lediglich ein Hut geht rum, damit die Leute, die das Equipment stellen, auch mal Ersatz kaufen können, wenn etwas kaputt geht.

Seit drei Jahren ankert der Blues in St. Ingbert. Um ihm zusätzlichen Schub zu geben, habe er der Reihe vergangenes Jahr ein neues Element hinzugefügt, sagt der Mann hinter den dunklen schmalen Gläsern. Zusätzlich präsentiert sich an den Abenden eine "Special-Band" mit ein paar Stücken. Kommende Woche sind das Chicken Bone, ein französisches Trio bestehend aus Cédric Bielitz, Christian Meichelbeck und Guy Mansutti. Wenn das Wetter hält, was die Prognose verspricht, könnte es vor dem Kulturbistro ein lauschiger Abend werden.

Und das mit einer Musik, die mehr Aufmerksamkeit verdient, als sie derzeit bekommt - wie zumindest Meyer und Weber meinen. "Wir werden im Umkreis zugeworfen von Jazz", sagt Blind Dog, "mein Anliegen ist es, die Kultur der Bluesmusik am Leben zu erhalten und den Leuten was zu bieten." Der Sänger zieht an seinem Zigarillo. Auf die Sommerbühnen-Session kommenden Montag freut er sich mit der ihm eigenen Lockerheit.

"Blind Dog Mayer's Blues Sessions", open air - Montag, 15. Juli, "SoHo" Kulturbistro, 19.30 bis 22 Uhr. Die "SoHo"-Sommerbühne startet schon am Samstag um 11 Uhr mit den Laabtalern.

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