Blieskastler Fundsachen unter dem Hammer

Blieskastel. "15 Euro zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten." Ursel Kohl vom Blieskasteler Fundbüro hat gerade für eine leuchtendgrüne Ice-Watch Uhr den Zuschlag erteilt, Neupreis der Uhr war wohl einmal 90 Euro. Das Mindestgebot war nun auf zehn Euro angesetzt

 Ursel Kohl vom Bürgerbüro (neben ihr ihre Kollegin Elvira Lenhard) bietet eine grüne Ice-Watch-Uhr zum Mindestgebot von 10 Euro an, sie wird später zum Preis von 15 Euro ersteigert. Foto: Fredi Brabänder

Ursel Kohl vom Bürgerbüro (neben ihr ihre Kollegin Elvira Lenhard) bietet eine grüne Ice-Watch-Uhr zum Mindestgebot von 10 Euro an, sie wird später zum Preis von 15 Euro ersteigert. Foto: Fredi Brabänder

Blieskastel. "15 Euro zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten." Ursel Kohl vom Blieskasteler Fundbüro hat gerade für eine leuchtendgrüne Ice-Watch Uhr den Zuschlag erteilt, Neupreis der Uhr war wohl einmal 90 Euro. Das Mindestgebot war nun auf zehn Euro angesetzt. Kurz zuvor erzielte sie für ein Nokia Blackberry-Handy einen Preis von 25 Euro, den höchsten Erlös an diesem Tag brachte ein Montainbike, für das ein Mindestgebot von 10 Euro gefordert war und das am Ende für 35 Euro ersteigert wurde. Die Versteigerung war professionell vorbereitet, Ursel Kohl hatte sogar ein kleines Hämmerchen, um den Zuschlag auch hörbar zu verkünden und die Bieter selbst hatten wohl Spaß daran, sich in kleinen Schritten von 50 Cent oder einem Euro zu überbieten. Ein Bieter aus Webenheim hatte ein Fahrrad für fünf Euro ersteigert. "Eigentlich hätte ich nur die Schaltung gebraucht, die am Fahrrad meiner Frau defekt ist. Für eine neue Schaltung sollte ich fast 40 Euro ausgeben, jetzt baue ich sie an diesem Rad ab und habe gutes Geld gespart".

Auch ein junger Mann aus Blieskastel hatte ein gelbes Jugendrad für fünf Euro ersteigert. Auf den scherzhaften Einwand, er müsse damit nun Briefe austeilen, meinte er, er werde es sowieso schwarz lackieren. Für zwei Euro hatte ein Bieter eine vollständig intakte Wasserwaage ersteigert. Nach dem offiziellen Ende der Versteigerung wurden einige übrig gebliebene Fundstücke noch auf freies Gebot der Besucher verkauft.

Im Abstand von etwa zwei Jahren veranstaltet die Stadt derartige Fundsachenversteigerungen, "es müssen wenigsten 80 bis 100 Fundstücke vorhanden sein, damit sich die Versteigerung auch lohnt" erläuterten Ursel Kohl und Elvira Lenhard vom Bürgerbüro. Die jetzige Versteigerung sei allerdings auch dem baldigen Umzug des Amtes ins ehemalige Amtsgericht geschuldet, man wollte die Sachen vorher verkauft haben und den Umzug nicht unnötig belasten. Die Festlegung des Mindestgebotes für die einzelnen Fundsachen werde gewissenhaft vorbereitet, man ermittle Neupreise und vergleiche den Zustand der Fundsache, danach werde der Ausgangspreis für das Mindestgebot festgelegt. In die Versteigerung komme alles, was nach über einem halben Jahr Aufbewahrungszeit im Fundbüro nicht abgeholt wurde. Obwohl man sich im Amt viel Mühe gebe, die Verlierer zu finden, besonders bei wertvollen Handy's, wo man anhand der Nummer den Verlierer ermitteln könne, bleibe ein großer Teil der Fundsachen liegen. Viele Fundsachen kommen aus dem Freizeitzentrum oder aus anderen Hallen, wo sie in den Umkleidekabinen liegen bleiben. Die Stadt veröffentlicht die Fundsachen im Internet (www.blieskastel.de) und teilweise im Nachrichtenblatt der Stadt, besonders, wenn Tiere aufgefunden werden.

 Ursel Kohl vom Bürgerbüro (neben ihr ihre Kollegin Elvira Lenhard) bietet eine grüne Ice-Watch-Uhr zum Mindestgebot von 10 Euro an, sie wird später zum Preis von 15 Euro ersteigert. Foto: Fredi Brabänder

Ursel Kohl vom Bürgerbüro (neben ihr ihre Kollegin Elvira Lenhard) bietet eine grüne Ice-Watch-Uhr zum Mindestgebot von 10 Euro an, sie wird später zum Preis von 15 Euro ersteigert. Foto: Fredi Brabänder

So befanden sich am Ende der spannenden Veranstaltung auf dem Tisch mit den verschiedenen Versteigerungsgegenständen neben Uhren, Schmuck und leeren Geldbörsen noch viele Kleidungsstücke, neuwertige Schuhe und ein fast neuer Adidas-Anzug, die keinen Bieter gefunden haben. "Das geben wir wohl an ein Sozialkaufhaus oder in einen Kleidertransport weiter" so Ursel Kohl. fb

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