Blick zurück sorgt für Wehmut

Rohrbach · Neumitglieder machten sich bekannt, Altgediente schwelgten in Erinnerungen: Beim Familienabend der IGBCE gab es neben viel Austausch auch Ehrungen. Die Rente muss zum Leben reichen, hieß es auch.

 Beim Familienabend der Ortsgruppen St. Ingbert der IGBCE in der Rohrbacher Gaststätte „Luitpolds Lust“ wurden vom Vorstand Wolfgang Kessler und Gewerkschaftssekretär Heiko Metzger (hintere Reihe von links) Ehrungen vorgenommen. Foto: Cornelia Jung

Beim Familienabend der Ortsgruppen St. Ingbert der IGBCE in der Rohrbacher Gaststätte „Luitpolds Lust“ wurden vom Vorstand Wolfgang Kessler und Gewerkschaftssekretär Heiko Metzger (hintere Reihe von links) Ehrungen vorgenommen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Noch bevor der Familienabend der Ortsgruppen St. Ingbert der IG Bergbau, Chemie, Energie am vergangenen Samstag richtig begonnen hatte, waren bereits die ersten Unterschriften gesammelt. Im Gasthaus "Luitpolds Lust" in Rohrbach , in das die Gewerkschaftsgruppe unter anderem zur Jubilarehrung eingeladen hatte, gingen Handzettel für die Unterschriftenaktion "Für bezahlbaren Strom und gute Arbeitsplätze" rund. Währenddessen entspannen sich Gespräche, die Neuen machten sich bekannt, befreundete Gewerkschafter schwelgten in vergangenen Zeiten.

Auch Heiko Metzger, Gewerkschaftssekretär des Bezirkes Saarbrücken, erinnerte mit etwas Wehmut daran, dass es bei Saarberg Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts noch 1200 Auszubildende gab. Das gehört der Vergangenheit an, denn 2012 wurde der Steinkohlenbergbau im Saarland beendet. Angesichts der zu Ehrenden, die zum Teil für 70 Jahre Gewerkschaftszugehörigkeit stehen, ließ er sieben Jahrzehnte Historie und Gewerkschaftsarbeit Revue passieren, beginnend beim Zweiten Weltkrieg über die "Blütezeit der BRD", als es noch mehr offene Stellen als Arbeiter gab und Vollbeschäftigung herrschte, die Wiedervereinigung bis in die heutige Zeit. "Viele Leute haben dafür gesorgt, dass wir jetzt Dinge haben, die die jüngere Generation zu erhalten versucht", so Metzger, der dabei an Rente, Arbeits- und Tarifbedingungen dachte. Nun habe man sich mit Situationen auseinanderzusetzen, die nicht in jedem Fall zum Vorteil der Kollegen seien, weshalb man "neue Wege gehen müsse". Begriffe wie Tarifrunde, Langzeitkonten, lebensphasenorientierte Arbeitszeit, erneuerbare Energien wurden angesprochen.

"Von Rente muss man leben können", so der Tenor des Gewerkschaftssekretärs, der von Kollegen erzählte, die sich ihr Essen bei der Tafel holen müssen. Dass es nicht so weit kommt, dafür kämpfen die Mitglieder der IGBCE in den Ortsgruppen, von denen es im Saarland 107 gibt. Neben Petra Hauck, die für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde, bekamen Rosemarie Moses für 40 Jahre, Erwin Uhl, Josef Schwab, Florian Junkes und Klaus Wachs für 50 Jahre und Emil Uhl sowie Erich Nothof gar für 70 Jahre Treue eine Uhr und eine Ehrennadel.

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