Blick in ein erfahrungsreiches Leben

St Ingbert · Ilse Hasse lebt in Reichenbrunn und arbeitet als Künstlerin. Sie verfügt über ein reiches Leben, das sie auch nach Mexico führte.

Wenn Zeitzeugin Ilse Hasse am Montag, 8. Mai, um 19.30 Uhr aus ihren Texten vorliest, entstehen längst vergangene Zeiten zu neuem Leben. Dank eines nimmermüden Geistes ist die 94-jährige Seniorin aus Reichenbrunn noch immer bestens in der Lage, aus ihrem bewegten Leben zu erzählen. Mit fester Stimme kann sie ihre eigenen eindringlichen Kurzgeschichten vortragen, die sie in einer fesselnden, bildhaften Sprache verfasste und mit eigenen Bildern illustrierte.

Dabei stützte sie sich auf ihre Tagebücher, in denen sie unzählige Erlebnisse vor dem Vergessen bewahrte: Ihre Kindheit und Jugend in Hamburg und Berlin, das Abitur, die Zeit im Arbeitsdienst, ihre Ausbildung zur Buchhändlerin in Berlin und Dresden, wo sie den dramatischen Tag des Feuersturms am 13. Februar 1945 hautnah miterlebte, sowie die Flucht zu Fuß nach Hamburg und die Zeit danach. Bei dieser Lesung geht es in erster Linie um ihre Erlebnisse vor und während des Zweiten Weltkriegs.

Als Zeitzeugin kann Ilse Hasse authentisch berichten, wie sie diese Zeit erlebte, von ihren Ängsten und kleinen Freuden erzählen. Ergänzend wird Armin Hermann die Geschehnisse jener Jahre aus Sicht des Historikers kommentieren, so dass ein umfassender Einblick möglich wird. Das alles verspricht einen interessanten, spannenden Abend.

Die Veranstaltung, die die VHS mit Unterstützung des Heimat- und Verkehrsvereins St. Ingbert anbietet, findet im Kulturhaus, Annastraße 30, statt. Informationen zu diesem Abend gibt es auch bei der Geschäftsstelle der VHS St. Ingbert, Kaiserstraße 71, Tel. (0 68 94) 1 37 23, oder unter E-Mail vhs@st-ingbert.de.

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Ilse Hasse wurde 1923 in Hamburg geboren. Sie lebte in Hamburg, Berlin und Dresden, bevor sie mit ihrem Mann, dem promovierten Philosophen Mogens, 1952 nach Mexiko auswanderte. Dort verbrachte sie fast 60 Jahre ihres Lebens, zog drei Kinder groß und arbeitete 20 Jahre als Assistentin einer Astronomie-Professorin. Ihr Mann starb 1980, doch Ilse Hasse kehrte erst 2009 wieder nach Deutschland zurück. Seither lebt sie in Reichenbrunn. In all den Jahren hat sie nie aufgehört, Tagebuch zu schreiben und zu malen.

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