Biosphärenstadt macht sich für Bienen stark

St Ingbert · St. Ingbert summt: Das „Jahr der Bienen" ist da. Mit Hilfe der Bürger und mit Veranstaltungen soll die Vielfalt der Natur gestärkt werden.

 Oberbürgermeister Hans Wagner, Monika Conrad, Julia Roos und Thomas Debrand (von links) stellten die Aktivitäten der Stadt St. Ingbert zum „Jahr der Bienen“ vor. Foto: Cornelia Jung

Oberbürgermeister Hans Wagner, Monika Conrad, Julia Roos und Thomas Debrand (von links) stellten die Aktivitäten der Stadt St. Ingbert zum „Jahr der Bienen“ vor. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Die Stadt St. Ingbert hat 2017 zum "Jahr der Bienen" ausgerufen, um die Insekten populärer zu machen und auf ihre schwierige Situation hinzuweisen. Die erste gewählte "Bienen-Königin" ist Botschafterin dieses kleinsten Nutzinsektes. Das ganze Jahr über wird es Veranstaltungen rund um diese Honiglieferanten geben. Der Bienenzuchtverein vor Ort, der Kreisimkerverband und der Verein Stadtbienen werden das Jahr mit Aktionen begleiten. Die St. Ingberter sollen mithelfen, das (Über-)Leben der Bienen zu ermöglichen.

Wie Hans Wagner bei einer Pressekonferenz sagte, wolle man das Thema nicht ins Lächerliche ziehen und bewusst nicht mit Biene Maja werben. Bei dem ersten Thema müsse sich jeder Einzelne fragen, ob hinsichtlich Artenvielfalt der "englische Rasen wirklich so erstrebenswert" sei. "Wir wollen zum Nachdenken anregen", so der Oberbürgermeister.

In der städtischen Abteilung Wirtschaftsförderung hat die Idee des Bienenjahres ihren Ursprung. Die Angebots-"Waben" bekamen Inhalte mit dem Ziel, den St. Ingbertern die Biene noch näher ans Herz zu legen. Und das solle nicht nur über den von ihr erzeugten Honig gehen. Man habe sich unter anderem mit dem Verein "Stadtbienen" zusammengetan, der Angebote beisteuert. Auch die traditionell im Jahreslauf stattfindenden Veranstaltungen werden im Zeichen der Biene stehen.

"Wir wollen als Biosphärenstadt etwas für die Erhaltung der Biodiversität tun. Dafür sind die Bienen ein guter Vertreter", sagt Monika Conrad von der Abteilung Biosphäre und Umwelt der Stadt, "das Bienensterben ist markant, erfordert ein Umdenken und verantwortungsvolles Handeln. Wir wollen darüber informieren und auch den faszinierenden Zusammenhang zwischen Blüten und Bestäubern darstellen." Man müsse die Nahrungssituation für die Bienen verbessern und habe als Stadt bereits begonnen, Blütenwiesen anzulegen. Der Pestizideinsatz dränge Wildblumen und -kräuter zurück Die Stadtverwaltung arbeite aber pestizidfrei. "Nun wollen wir pestizidfreie Kommune werden, was aber nur gemeinsam mit der Bevölkerung geht", sagt sie. So werde am 25. April im Stadtpark eine Blühfläche eingesät, an der am 22. Mai, am Tag der Artenvielfalt, mit dem Nabu ein Insektenhotel aufgestellt wird. Dabei solle den St. Ingbertern gezeigt werden, was man auch in den Privatgärten tun könne, damit alle Blüten besuchenden Insekten und Bestäuber ihr Auskommen und damit eine Zukunft haben.

Der Biene machen besonders mehr kultivierte Flächen, die Varoa-Milbe und Wetterunbilden zu schaffen. Die Sensibilisierung für Insektenbelange soll auch in Firmen und Schulen erfolgen. Letztere werden vom Kreisimker beim Aufbau einer Bienen-AG unterstützt. Gartenbetriebe und Künstler will das Rathaus ebenso ins Boot holen. Es sollen Netzwerke zum Nutzen der Biene entstehen.

Die St. Ingberter werden aufgefordert, sich mit Ideen einzubringen, bei denen auch quer gedacht werden soll. Über das Jahr verteilt wird es Tage der Biodiversität in der Kinowerkstatt, Volkshochschulkurse, Workshops und Wanderungen geben. Im August findet zudem noch der Saarländische Imkertag in St. Ingbert statt.

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Die Auftaktveranstaltung zum St. Ingberter "Jahr der Bienen" findet am Dienstag, 14. Februar, ab 17 Uhr im VHS-Zentrum in der Kohlenstraße 13 statt. Es gibt eine Ausstellung zum Imkerhandwerk und die Bienen-Königin wird vorgestellt. Wer noch Ideen zum Bienen-Jahr beisteuern will, kann sich bei Monika Conrad unter Tel. (06894) 13-7 36 oder per E-Mail unter MConrad@st-ingbert.de melden. Gesucht werden auch Sponsoren und Unterstützer.

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