Bierkehlchen Bierkehlchen-Abend mit Ohrwurm-Liedern

Rohrbach · „Wir müssen noch ein paar Stühle besorgen“, raunte man sich zu. Denn viele Rohrbacher waren zu den Rohrbacher Heimatfreunden gekommen, und sie kamen nicht nur in freudiger Erwartung, sondern auch zahlreich. Und sie wurden nicht enttäuscht. Denn in vielen Arbeitsstunden hatten die Akteure dieses Nachmittags ein Programm zusammengestellt, das „die alten Zeiten“ aufleben ließ. Rosemarie Wagner, Vorsitzende der Rohrbacher Heimatfreunde, begrüßte die Anwesenden, darunter auch Mitglieder der einstigen „Bierkehlchen“. Sie freute sich, auch Waltraud Hauck zu sehen, die vorübergehend die „Bierkehlchen“ durch ein weibliches „Likörkehlchen“ ergänzt hatte.

 Rosemarie Wagner und Günter Weiland beim "Bierkehlchen"-Abend der Rohrbacher Heimatfreunde.

Rosemarie Wagner und Günter Weiland beim "Bierkehlchen"-Abend der Rohrbacher Heimatfreunde.

Foto: Walter Jacob

Unter den Gästen waren auch Bärbel und Dieter Pfeifer, Tochter und Sohn von Julius Pfeifer, dem geistigen Vater des 1957 gegründeten Gesangsquartetts. Pfeifer war es, der die herrlichen Texte erdachte, sie in die passenden Schlagermelodien für die „Bierkehlchen“ verpackte und in den Veranstaltungen die Rohrbacher auch mit Büttenreden unterhielt. Julius Pfeifer – ihn kannte man hauptsächlich als Kommunalpolitiker. Was er aber an Humor, am Erkennen des Wesentlichen im Alltag, in Sport, Kultur und auch in der Politik noch in sich vereinte, trat an diesem Tag noch einmal zutage. Sein Sohn Dieter war es, der sowohl solche Reden als auch Bilder, Tonbänder und Filmmaterial zu Karl Abel brachte. Mit den Worten: „Mach’ was!“ Und nur Tage danach saß Günter Weiland mit seiner Gitarre mit Karl Abel zusammen, und die Idee, aus diesem Material einen Abend für die Rohrbacher zu machen, nahm konkrete Formen an. Eine Idee, freudig begrüßt von den Rohrbacher Heimatfreunden und, wie man an der Besucherzahl sehen konnte, auch von den Rohrbachern. Passend auch der Termin, exakt 60 Jahre nach dem ersten Auftritt der „Bierkehlchen“.

Untermalt mit Bildern aus diversen Auftritten, brachte nun Günter Weiland an diesem Sonntag mit seiner Gitarre das Ergebnis dieser vielen Arbeitsstunden zu Gehör. Nicht nur weitere Stimmen der ehemaligen „Bierkehlchen“ aus dem Versammlungsraum des Vereins im BüRo, auch viele begeisterte Stimmen der Gäste bewiesen, dass sie der Texte nach all den Jahren durchaus noch mächtig waren. Sie sangen kräftig mit, so daß Weilands Stimme und Gitarre mitunter Mühe hatten, die Oberhand zu behalten. Das Publikum konnte sich auch nicht immer zurückhalten mit Ausrufen, wie: „De Julius! De Charly! De Bollemäschder! Ach, on die Schwechtere!“ Besondere Aufmerksamkeit galt auch den Fotos der Einweihung des ehemaligen Rathauses, wo ab dieser Zeit die „Gemeen“ in der neuen „Bolmerschtrei“ untergebracht war. Auch an dieses Ereignis erinnerte Weiland eindrucksvoll. Besonders betonte er, dass damals alle aßen und tranken: „On das Zeich war vom PK!“ Höhepunkte dieser Veranstaltung waren aber unumstritten die Lieder, Ohrwürmer wie: „Gret hol die Axt, em Gaade setzt e Spatz“ und natürlich das „Stampeslied“ zu Beginn und noch lauter am Ende der Veranstaltung von allen lauthals mitgesungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort