Bierbacher Fastnachter sind absolut fernsehreif

Bierbach an der Blies. Die Fastnacht sei für die Vereine in kleinen Dörfern schwieriger geworden, sinnierte vor der diesjährigen Session Eckhard "Eckes" Geißel. Manch ein Besucher erwarte Fernsehniveau, das könne man kaum bieten. Kann man wohl! Eckes Geißel und die Bierbacher Kerbcher haben es bewiesen: Fastnacht geht in Bierbach auf ganz hohem Niveau

 Fastnachtsoriginal Eckes Geißel in seiner Paraderolle in der Sitzung der Bierbacher Kerbcher. Foto: Erich Schwarz

Fastnachtsoriginal Eckes Geißel in seiner Paraderolle in der Sitzung der Bierbacher Kerbcher. Foto: Erich Schwarz

Bierbach an der Blies. Die Fastnacht sei für die Vereine in kleinen Dörfern schwieriger geworden, sinnierte vor der diesjährigen Session Eckhard "Eckes" Geißel. Manch ein Besucher erwarte Fernsehniveau, das könne man kaum bieten. Kann man wohl! Eckes Geißel und die Bierbacher Kerbcher haben es bewiesen: Fastnacht geht in Bierbach auf ganz hohem Niveau. Das Urgestein, von allen nur Eckes genannt, zeigte etwa mit seiner Büttenrede, dass Bierbach an der Blies durchaus in der oberen Fastnachtsliga mithalten kann. Er verwandelte sich während der Rede vom Mann zur Frau und wieder zurück, das war schon sehr professionell.

Aber überhaupt hatte man sich beim Programm der Kappensitzung viele Gedanken gemacht, die Bierbacher und ihre Fastnacht sind in jedem Jahr für neue Überraschungen gut. Mit viel (weiblichem) Hofstaat zieht pünktlich um 20 Uhr Pharao Bernd Reis mit seinen Elferrätinnen ein. Auf einer Sänfte getragen erreicht der Präsident die Bühne, man huldigt dem Publikum und freut sich über den großen Applaus. Und dann geht es Schlag auf Schlag, die Show der Bierbacher wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Und das Publikum hat daran seinen Anteil. Von Beginn an sind die Gäste mit dabei, die Stimmung ist schon schnell auf kölschem Niveau. Dort holen sich die Bierbacher Fastnachter sehr oft Inspirationen, vor allem die Kultband Käsfies bringt viele Lieder der rheinischen Fastnacht mit saarländischen Texten auf die Bühne.

Der Applaus war riesig

Und wie immer, wenn die Käsfies auftreten, es kann sich keiner der tollen Stimmung entziehen. Seit mehr als 20 Jahren stehen sie auf der Bierbacher Fastnachtsbühne und ziehen alle in ihren karnevalistischen Bann - die Halle bebt. Man setzt die Band sehr geschickt ein, einmal vor der Pause und dann sozusagen zum furiosen Finale. Man hat in diesem Jahr das Programm gestrafft, der Zeitplan wird weitgehend eingehalten und das Publikum somit nicht überstrapaziert. Neben Eckes Geißel können selbstverständlich auch alle anderen Büttenredner punkten: Ob Bütten-Shooting-Star Felix Schäck, der unvergleichliche Volker Welsch oder Helmut Fink im Duo mit Claudia Wachs: Die Halle war begeistert, der Applaus war riesig für alle. Und dann die Tanzgruppen: Die Bierbacher haben immer neue Ideen, die Tanz-Arrangements sind stets das Salz in der karnevalistischen Suppe der Kerbcher. Dazu passend auch immer die Kostüme, da wird nicht gekleckert, sondern die Schneiderinnen dürfen klotzen. Und es gibt auch immer zündende neue Ideen: So treten die drei Tenöre auf, "gestern noch in Paris, heute in Bierbach an der Blies". Eine absolut tolle Nummer!

Die einzige Gastkünstlerin im Programm ist Funkenmariechen Luisa Welsch, die diesmal sogar ihre Ehrengarde mitgebracht hat. Aber die Vizesaarlandmeisterin ist schon so oft in Bierbach aufgetreten, sie gehört quasi schon zu den Kerbchern. Gleichwohl kümmern sich die Bierbacher Fasenachter auch um ihren Nachwuchs: Mit Kim Lenhard gab es seit vielen Jahren wieder ein Junior-Funkenmariechen, was die Gäste mit großem Applaus belohnten. Fazit der ersten Bierbacher Kappensitzung: Ganz große Fastnacht, durchaus fernsehreif.

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