Betreuungsmodell soll Eltern Geld sparen

Die Stadt will ihr FGTS-Modell auf den Standort Hassel übertragen. Die Schulkonferenz hat das abgelehnt und möchte nach dem ebenfalls vom Land geförderten Kooperationsmodell mit dem örtlichen Kindergarten zusammenarbeiten

Die Stadt will ihr FGTS-Modell auf den Standort Hassel übertragen. Die Schulkonferenz hat das abgelehnt und möchte nach dem ebenfalls vom Land geförderten Kooperationsmodell mit dem örtlichen Kindergarten zusammenarbeiten. Die Stadt braucht die Zustimmung der Schulkonferenz, auf der anderen Seite kann die Schulkonferenz ohne die Stadt als Träger der Grundschulen nicht als Verhandlungspartner beim Land auftreten. Wie soll es in dieser Situation weitergehen?Flierl: Die Schulkonferenz wird nochmals am heutigen Mittwoch zusammentreten. Ihre Entscheidung müssen wir zunächst abzuwarten. Sollte sie das Standard-Modell ablehnen, kommen wir in die unglückliche Situation, dass die Hasseler Grundschulkinder, die sich bei uns anmelden, zum Hauptstandort nach Rohrbach fahren müssen, an dem bereits eine sehr gut funktionierende Nachmittagsbetreuung nach dem Standard-Modell eingerichtet ist. Die Verwaltung kommt in dem Fall den Eltern entgegen und zahlt die Fahrtkosten.Warum besteht die Stadt auf dem von ihr eingeführten Modell, wenn das Land auch andere Varianten zulässt?Flierl: Die Stadtverwaltung präferiert aus verschiedenen Gründen die Einführung des sogenannten Standard-Modells der Freiwilligen Ganztagsschule plus. St. Ingbert hat im vergangenen Jahr die Freiwillige Ganztagsschule auf Wunsch vieler Eltern umstrukturiert. Ziel ist, Qualitätsunterschiede zu vermeiden und Qualitätsverbesserungen an den einzelnen Grundschulstandorten in der Nachmittagsbetreuung umzusetzen. In diesem Zusammenhang werden die Rahmenbedingungen des Förderprogramms FGTS Plus des Ministeriums umgesetzt. Wir arbeiten an allen Grundschulen in St. Ingbert einheitlich und besitzen so saarlandweit Modellcharakter. Hauptziel ist die Gleichbehandlung aller Schülerinnen und Schüler. Das gilt bezüglich des qualitativen Angebotes wie auch der finanziellen Belastung. Nach dem Standard-Modell zahlen Eltern nur 40 Euro im Monat, beim Kooperationsmodell 60 Euro. Aufs Jahr sind das 240 Euro Entlastung für die Eltern. Das Standard-Modell ermöglicht auch sehr vielfältige Fördermöglichkeiten an allen Standorten.Die Eltern fürchten eine Qualitätsverschlechterung gegenüber der Betreuung in der Kita. Was entgegnen Sie dem?Flierl: Eine Qualitätsverschlechterung gegenüber der Betreuung in der Kita ist in keinster Weise zu befürchten. Das Standard-Modell zeichnet sich durch extrem hohe Qualitätsanforderungen des Ministeriums aus. So gibt es pro Gruppe mindestens eine pädagogische Fachkraft, Mindestqualifikation Erzieherin. In fünf Lehrerwochenstunden pro Gruppe wird eine qualifizierte Hausaufgabenbetreuung gewährleistet. Die Betreuung erfolgt an allen Standorten bis 17 Uhr und ist bis auf 26 Schließtage im Schuljahr ganztägig gewährleistet. Für jede Gruppe wird ein pädagogisches Konzept mit dem Schwerpunkt der Verzahnung von Vor- und Nachmittagsunterricht erarbeitet. Für die Qualität sprechen die steigende Anzahl der Gruppen sowie die Nachfrage bezüglich der Übernahme der Betreuung durch die GBQ von anderen Gemeinden. Alle interessierten Eltern können sich das gerne vor Ort ansehen.Hort und FGTS sollen ja zumindest zunächst nebeneinander weiter bestehen. Muss die Kita nicht ein Ausbluten fürchten, wenn immer mehr Eltern das billigere Angebot der Stadt wahrnehmen?Flierl: Ein Ausbluten ist nicht zu befürchten. Das zeigt die Erfahrungen am Standort Südschule, wo Standard-Modell und Hort erfolgreich nebeneinander stattfinden. Die Schulkonferenz der Hasseler Eisenbergschule tritt heute um 20 Uhr in der Schule zusammen.

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