Bethlehem-Stern leuchtet auf dem Becker-Turm

St Ingbert · Der Bethlehem-Stern auf dem Becker-Turm hat ein neues Beleuchtungskonzept. Das ist aber nur ein kleiner Teil von dem, was sich in Sachen Strom gerade auf dem Gelände des Innovationsparks vollzieht. Einige Wochen lang wurden Leitungen und Rohre verlegt. Es gab in den 100 Jahre alten Stromnetzen Stromverluste.

 Norbert Dettweiler tauschte die 145 Glühlampen des Bethlehem-Sterns auf dem Beckerturm gegen sparsamere LEDs aus. Er findet, dass der Stern seitdem mit einem wärmeren Licht bei Dunkelheit noch schöner zur Geltung kommt. Fotos: Cornelia Jung

Norbert Dettweiler tauschte die 145 Glühlampen des Bethlehem-Sterns auf dem Beckerturm gegen sparsamere LEDs aus. Er findet, dass der Stern seitdem mit einem wärmeren Licht bei Dunkelheit noch schöner zur Geltung kommt. Fotos: Cornelia Jung

Derzeit leuchtet wieder der Bethlehem-Stern auf dem Becker-Turm der ehemaligen Brauerei. Für viele St. Ingberter in der Weihnachtszeit ein vertrautes Bild. In diesem Jahr gibt es den Stern 80 Jahre. Ins Alter gekommen waren aber auch die 145 Glühbirnen zu je 45 Watt, die es so gar nicht mehr zu kaufen gibt. Sie hielten Kälte und Nässe nicht lange stand und mussten oft ausgetauscht werden. Deshalb, und auch weil der Stromverbrauch mit 3650 Watt ziemlich hoch war, hatten Norbert Dettweiler, der sich der Wartung des Sterns angenommen hat, und der Geschäftsführer des Innovationsparks, Stefan Braun, bereits vor einigen Jahren die Idee, die Lampen gegen die moderneren LEDs auszutauschen. Dies scheiterte aber am hohen Preis der zukunftsweisenden Beleuchtung. In diesem Jahr war es nun soweit. Sozusagen als Geburtstagsgeschenk bekam der Stern neue Leuchtmittel und "zieht" nun nur noch 102 Watt. "Das kostet nicht nur weniger Strom, sondern macht auch ein schöneres, warmes Licht", freut sich Dettweiler über den abendlichen Schein. Kurz dachte Braun darüber nach, die Kugelleuchten durch Leuchtbänder zu ersetzen. "Aber dann hätte er vielleicht nicht mehr so vertraut gewirkt", erklärt er, warum die Wahl nun doch wieder auf die "normale" Kugelform fiel.

Das Beleuchtungskonzept des Sterns ist aber nur ein kleiner Teil von dem, was sich in Sachen Strom gerade auf dem Gelände des Innovationsparks vollzieht. Einige Wochen lang wurden Leitungen und Rohre verlegt, und mancher Besucher des Sudhauses fragte sich, was dort wohl passiert. "Wir setzen derzeit ein Projekt um, was schon länger in der Planung war. Wir hatten ziemlich hohe Stromkosten. Bisher kauften wir bei den Stadtwerken Mittelspannung ein, transformierten sie mit einem eigenen Generator herunter, um unseren Mietern Niederspannung anbieten zu können", informiert Stefan Braun, "unser Trafo war aber in die Jahre gekommen, und die Anforderungen an Stromnetzbetreiber werden auch immer höher. Manche Kabel waren noch mit Wachspapier umwickelt. Wir wollten nicht erst warten, bis irgendwann mal der Strom ausfällt. Also musste am System was geändert werden." Auch gab es in den 100 Jahre alten Stromnetzen und Verbrauchern der 71 000 Quadratmeter Grundstücksfläche Stromverluste, die ins Geld gingen. "Das konnte so nicht bleiben", sagte sich Braun, verhandelte mit den Stadtwerken, die neue Stromkabel verlegten, und machte seine Stromkunden so zu deren Abnehmern. Derzeit sei man dabei, alle Gebäude sukzessive umzustellen. Nun habe man für die Mieter eine Versorgungssicherheit und sei auf dem Stand der Technik. Im gleichen Atemzug habe man sich darum gekümmert, dunkle Ecken des Geländes mit LEDs besser auszuleuchten. So kam auch der Stern anlässlich der Umstrukturierung des Stromnetzes zu seinem neuen Gesicht. Während die neuen Stromkabel für Einsparungen sorgen sollen, ist der Stern kein "Sparmodell", wie der Chef des Geländes sagt. "Allein der Auf- und Abbau mit dem Kran kostet jedes Jahr 1000 Euro", rechnet Braun vor. Doch die St. Ingberter müssen keine Bedenken haben, dass der Stern irgendwann dem Sparzwang zum Opfer fällt, denn wofür er da ist, weiß Braun genau: "Er soll einfach nur schön aussehen und leuchten, damit sich die Leute dran erfreuen." Und das tut er in der Vorweihnachtszeit jeden Abend von 17 Uhr bis 8 Uhr morgens, nur unterbrochen von einer vierstündigen Pause zwischen 1 und 5 Uhr.

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