Besucher vermissen Bewegungsbad

St. Ingbert · Das Bewegungsbad des St. Ingberter Kreiskrankenhauses ist seit rund drei Monaten geschlossen. Ein Ärgernis für dessen Nutzer ist dies besonders, weil die Klinik zwar davon spricht, Gutachter würden derzeit den Sanierungsbedarf ermitteln, aber keine Aussage über einen Wiedereröffnungstermin machen möchte.

St. Ingbert. Unverständnis bei Besuchern des Bewegungsbades im St. Ingberter Kreiskrankenhaus: Rund drei Monate ist das Bad jetzt mittlerweile geschlossen. Wann es wieder öffnet, steht in den Sternen. Ein Nutzer berichtet, im Therapieraum seien Fliesen von der Wand gefallen. Deshalb habe das Krankenhaus die Einrichtung erst einmal dicht gemacht. Aber wann geht es wieder auf? Auf Nachfrage der SZ erläutert die Klinikleitung über ihr Sekretariat Folgendes: "Derzeit werden seitens Ingenieuren und Architekten mehrere Szenarien geprüft. Abhängig von dem Ergebnis wird dann im Rahmen einer Trägerentscheidung entschlossen, welche Alternative gewählt wird." Träger ist der Saarpfalz-Kreis. Pressesprecher Udo Steigner sagt auf SZ-Nachfrage: "Uns liegt noch kein Gutachten vor." Der Kreis werde sich aber unverzüglich mit der Leitung des Krankenhauses zusammensetzen, wenn Zahlen zu dem Sanierungsbedarf auf dem Tisch lägen. Die Klinik spricht von "baulichen sanitären Mängeln" und von der Sicherheit der Patienten, die oberste Priorität genieße. Den Organisationen, die das Bad nutzten, habe man die Hintergründe erläutert.Die Rheuma-Liga ist ein Nutzer des Warmwasser-Beckens. Elisabeth Brauer, Leiterin der St. Ingberter Gliederung, spricht von 146 Menschen, die wegen rheumatischer Beschwerden das Angebot nutzen. Dienstags, mittwochs und donnerstags sind die Rheumatiker üblicherweise mit je drei Gruppen vor Ort. Sie kommen hauptsächlich aus St. Ingbert, aber auch aus Elversberg, Rentrisch oder Mandelbachtal, erklärt Brauer. "Wir sind seit 23 Jahren im Kreiskrankenhaus", berichtet sie, und man habe sich in der Vergangenheit dort auch wohlgefühlt. Eine Ausweichadresse gebe es bislang nicht. Das Wasser des "blau" etwa sei zu kalt. Brauer: "Die Leute fragen, was das wird. Sie werden langsam ungeduldig." Anfänglich habe eine Sanierungszeit von drei bis vier Wochen im Raum gestanden. Die Vorsitzende betont: "Wir bräuchten das Bewegungsbad dringend."

An die SZ hat sich in der Geschichte auch der St. Ingberter Gerd Schenkelberger gerichtet. Wegen einer Skeletterkrankung ist er regelmäßiger Gast im Bad. Drei Mal in der Woche suche er das KKH zur Gruppentherapie auf. Auch er ärgert sich: "Die zuständigen Therapeuten können keine Auskunft darüber geben, wie lange dieser Zustand noch andauern wird." Schenkelberger hat sich persönlich an die Geschäftsleitung gewandt. Deren Auskunft, bezüglich einer Instandsetzung sei noch nichts entschieden, kann der 61-Jährige allerdings nicht nachvollziehen: "Es ist schon verwunderlich, dass eine Einrichtung wie das KKH St. Ingbert innerhalb von drei Monaten noch keine Entscheidung treffen kann. Die Gesundheit der Patienten spielt heutzutage wohl keine Rolle mehr, dafür umso mehr die finanziellen Aspekte." Vielleicht ein Anlass zur Hoffnung: Der KKH-Aufsichtsrat tagte gestern Abend.

"Wir warten noch auf ein Gutachten über die Mängel."

Udo Steigner, Pressesprecher

des Saarpfalz-Kreises

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